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Covid-19: Eine einschneidende Erfahrung

Die Coronavirus-Pandemie verlangt nicht nur Erwachsenen viel ab: Auch für ­Kinder und Jugendliche sind Lockdowns und Kontaktbeschränkungen belastend. Am ­härtesten trifft es die, die ohnehin schon das Nachsehen haben.

Was braucht es, um ein Leben aus dem Gleichgewicht zu bringen? Ein Junge, nennen wir ihn Jonas, ist im Februar 2020 sechs Jahre alt geworden. Er hat eine Sprachstörung und ist kaum zu ver­stehen. Erst seit wenigen Wochen wurde er von einer Logopädin behandelt, dann kamen die Coronavirus-Pandemie und der Lockdown. Über Monate erhielt ­Jonas keine Therapie; im September ist er in die 1. Klasse gekommen. »Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie die Pandemie und der Lockdown die Entwicklung von Kindern torpediert haben. Die Sprachstörung wird nicht behoben sein, eben weil die Logopädie unterbrochen wurde«, sagt Professor Hans-Iko Huppertz, Kinderarzt und Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ).

Das unglückliche Zusammenspiel zweier Aspekte der Logopädie verstärkte die Folgen der Pandemie zusätzlich. Eigentlich sollte man Sprachstörungen bei Kindern so früh und konsequent wie möglich behandeln – zugleich ist durch die Sprechübungen die Ansteckungsgefahr besonders hoch, weshalb ausgerechnet solche Therapien länger ausgesetzt wurden und zum Teil noch sind. »Eine unzureichend behandelte Sprachstörung bei der Einschulung kann für das Kind katastro­phale Folgen haben. Womöglich wird es auch gehänselt, was wiede­rum an seinem Selbstbewusstsein zehrt«, so Huppertz…

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  • Quellen

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Psychische Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert. ­Pressemitteilung, 2020

Xie, X. et al.: Mental health status among children in home confinement during the coronavirus disease 2019 outbreak in Hubei province, China. JAMA Pediatrics 174, 2020

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