Physik: Ausweg aus dem schwarzen Loch
Am 10. April 2019 bekam die Menschheit zum ersten Mal die unmittelbare Umgebung eines Schwarzen Lochs zu sehen. Zuvor hatte das Team des Event Horizon Telescope (EHT) weltweit verteilte Observatorien vernetzt und auf die Galaxie M87 gerichtet. Nach intensiver Auswertung präsentierten sie das Ergebnis: eine Aufnahme des Objekts im Zentrum der Galaxie, das die 6,5-milliardenfache Masse unserer Sonne auf sich vereint. Das war eine atemberaubende Leistung – der erste direkte Blick auf eines der geheimnisvollsten Objekte des Universums. Darüber hinaus geben solche Bilder und ähnliche Beobachtungen vielleicht neue Hinweise auf die Lösung eines ebenso hartnäckigen wie grundlegenden physikalischen Rätsels.
Dabei handelt es sich um das so genannte Informationsparadoxon. Es dreht sich um die Frage, was mit der Information über Dinge geschieht, die in ein Schwarzes Loch stürzen. Die darauf aufbauenden Überlegungen machen allem Anschein nach die bloße Existenz von Schwarzen Löchern mit den quantenmechanischen Gesetzen unvereinbar: jenen Regeln, denen sämtliche Materie im Universum auf kleinsten Skalen folgt. Diese Inkonsistenz aufzulösen, könnte nicht weniger als eine Revolution erfordern – wie vor einem Jahrhundert beim Sturz der klassischen Physik durch die Quantenmechanik.
Theoretiker haben im Lauf der letzten Jahrzehnte viele Ideen untersucht, mussten dabei aber praktisch ohne direkte Hinweise aus Experimenten auskommen …
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