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Ästhetik: Wie es uns gefällt

Lieber rund oder eckig, klassisch oder originell? Alltagsprodukte kommen in einer Vielzahl von Designs daher. Der Psychologe Helmut Leder von der Universität Wien erklärt, was unser Wohlgefallen erregt - und warum.
Reine Formsache?
Stellen Sie sich vor, Sie suchen ein neues Sofa für Ihr Wohnzimmer. Egal wo Sie das Preislimit setzen, auf den Webseiten von Versand- und Möbelhäusern können Sie aus einer Fülle von Modellen wählen. Was würde Ihren Geschmack eher treffen – eine elegante Chaiselongue mit geschwungener Armlehne und Füßen aus Mahagoniholz? Oder eine stattliche Ledercouch mit klaren geometrischen Linien?
Sollten Sie Ihre Vorlieben mit der Mehrzahl der Menschen teilen, dann bevorzugen Sie (nicht nur bei Sitzmöbeln) runde Formen. Diese ästhetische Präferenz konnten Designforscher in den vergangenen Jahren immer wieder nachweisen. 2006 präsentierten die Neurowissenschaftler Moshe Bar und Maital Neta von der Harvard Medical School ihren Versuchspersonen Bilder von Sofas und Armbanduhren, die entweder eckige oder runde Konturen hatten. Die Probanden sollten jeweils spontan entscheiden, ob ihnen das Design gefiel oder nicht. Zwei von drei Teilnehmern gaben bei einem runden Produkt ein positives Votum ab, während die eckigen Pendants nur jedem zweiten zusagten! ...

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  • Quellen
Bar, M., Neta, M.:Visual Elements of Subjective Preference Modulate Amygdala Activation. In: Neuropsychologia 45, S. 2191-2200, 2007

Bar, M., Neta, M.:Humans Prefer Curved Visual Objects. In: Psychological Science 17, S. 645-648, 2006.

Carbon, C.-C.:The Cycle of Preference: Long-Term Dynamics of Aesthetic Appreciation. In: Acta Psychologica 134, S. 233-244, 2010

Carbon, C. C., Leder, H.:The Repeated Evaluation Technique (RET). A Method to Measure Dynamic Effects of Innovativeness and Attractiveness. In: Applied Cognitive Psychology 19, S. 587-601, 2005

De Vries, M. et al.:Happiness Cools the Warm Glow of Familiarity. Psychophysiological Evidence That Mood Modulates the Familiarity-Affect Link. In: Psychological Science 21, S. 321-328, 2010

Fenko, A. et al.:Shifts in Sensory Dominance between Various Stages of User-Product Interactions. In: Applied Ergonomics 41, S. 34-40, 2010

Hekkert, P. P. M. et al.:"Most Advanced, yet Acceptable": Typicality and Novelty as Joint Predictors of Aesthetic Preference in Industrial Design. In: British Journal of Psychology 94, S. 111-124, 2003

Hsiao, K. A., Chen, L. L.:Fundamental Dimensions of Affective Responses to Product Shapes. In: International Journal of Industrial Ergonomics 36, S. 553-564, 2006

Hung, W.-K., Chen, L.-L.:Exploring Contradictory Meanings in Product Semantics. 5th International Workshop on Design & Semantics of Form & Movement, Taipeh, 26.-27.10.2009

Leder, H., Carbon, C.-C.:Dimensions in Appreciation of Car Interior Design. In: Applied Cognitive Psychology 19, S. 603-618, 2005

Tinio, P., Leder, H.:Just how Stable Are Stable Aesthetic Features? Symmetry, Complexity, and the Jaws of Massive Familiarization. In: Acta Psychologica 130, S. 241-250, 2009

Windhager, S. et al.:Laying Eyes on Headlights: Eye Movements Suggest Facial Features in Cars. In: Collegium Antropologicum 34, S. 1075-1080, 2010

Winkielman, P., Cacioppo, J. T.:Mind at Ease Puts a Smile on the Face: Psychophysiological Evidence that Processing Facilitation Elicits Positive Affect. In: Journal of Personality and Social Psychology 81, S. 989-1000, 2001

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