Landwirtschaft: Wettrüsten mit einem Käfer
Piper City hat trotz des Namens nichts mit einer Stadt gemein. Beim Dorf im ländlichen Illinois in den USA erinnert höchstens die Silhouette etlicher Getreidesilos entfernt an eine Skyline. Dahinter erstrecken sich bis zum Horizont Felder: Mais, Soja, Mais, Soja, Mais, Mais, Mais – keine Bäume, keine Kühe, keine Hecken, kein Fleck unberührter Erde. Hierhin reiste der Insektenforscher Joseph Spencer im August 2013, um die Ackerflächen des Farmers Scott Wyllie zu inspizieren.
In guten Jahren funktionieren der Anbau und die Ernte von Mais wie am Fließband, standardisiert und vorhersagbar. Dann stehen alle Pflanzen in akkuraten Abständen, sind gleich hoch und praktisch ununterscheidbar. Wyllies Mais jedoch wuchs kreuz und quer. Die Stängel waren krumm und ließen sich sich entweder leicht aus dem Boden ziehen oder knickten bereits von selbst um. Die normalerweise weißen Wurzeln waren braun und angefressen. Und in der Luft wimmelte es von länglichen, maiskorngroßen, schwarz-gelb gestreiften Käfern. Sie kletterten auf den Blättern herum, kopulierten, setzten Kot ab und knabberten an den Pflanzenfasern. Spencer musste den Mund fest geschlossen halten, damit die Insekten nicht hineinflogen ...
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