Epidemiologie: Wie gesund ist die Menschheit?
Als Christopher Murray zehn Jahre alt war, packte seine Familie in Golden Valley (Minnesota) ein paar Koffer und einen tragbaren Generator zusammen, um per Flugzeug, Auto und Schiff über Spanien und Marokko quer durch die Sahara zu dem Dorf Diffa in Niger zu reisen. Im folgenden Jahr errichtete und betrieb die fünfköpfige Familie – der Vater Arzt, die Mutter Mikrobiologin – das örtliche Krankenhaus. Während der junge Murray die Spitalsapotheke betreute und Besorgungen erledigte, fiel ihm zunehmend auf, dass die Nigrer an vielen seltsamen Krankheiten litten, die daheim in Minnesota niemals auftraten. Warum waren die Menschen an manchen Orten so viel kränker als anderswo?
Mit der Zeit wurde der Junge unzufrieden. Er und seine Familie hatten hart gearbeitet, um den Einwohnern von Diffa zu helfen. Aber am Ende des Jahres hatte er den Eindruck, kaum etwas erreicht zu haben, und fragte sich: Wie können dauerhafte Verbesserungen gelingen?
Mit dieser Frage im Hinterkopf drängte Murray in den folgenden vier Jahrzehnten Ärzte und Gesundheitspolitiker, sich mehr um die großen Zusammenhänge zu kümmern – um die langfristigen Trends, die unnötigerweise so viele Menschen schon in jungen Jahren das Leben kosten. Er widmete seine ganze Karriere dem Aufbau eines Systems, das der globalen Gesundheitspolitik endlich etwas dringend Nötiges liefert, das nur allzu oft fehlt: verlässliche Daten. ...
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