Krankentötungen: Wie Helfer zu Tätern werden
Anfang 2013 machte der Krankenpfleger Victorino Chua in der britischen Presse Schlagzeilen. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft und wird verdächtigt, drei Patienten ermordet und 18 weitere schwer verletzt zu haben. Im April 2012 verurteilte ein Gericht in Texas die 38-jährige Krankenschwester Kimberly S. zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Sie hatte fünf Dialysepatienten umgebracht. Im März 2012 wurden zwei Krankenpfleger in Uruguay verhaftet. Sie stehen unter Verdacht, mindestens 50 Patienten getötet zu haben.
Dutzende solcher Fälle sind in den zurückliegenden Jahrzehnten ans Licht gekommen. Bis zum Jahr 2010 waren es weltweit 36 – mit mehreren hundert nachgewiesenen Tötungen an kranken Menschen. Die Zahl der vermuteten, aber nicht bewiesenen Delikte geht in die Tausende.
Tötungsserien in Kliniken oder Heimen sind in mehrfacher Hinsicht ein Tabubruch. Sie verletzen nicht nur das generelle Tötungsverbot, sondern werden zudem von Menschen begangen, die einen Gesundheitsberuf ausüben und eigentlich angetreten sind, um zu heilen und zu helfen. Und sie geschehen an Orten, die Schutz und Beistand verheißen.
Deshalb rufen solche Verbrechen besonders großes Entsetzen hervor. Das spiegelt sich in den martialischen Bezeichnungen, mit denen die Täter bedacht werden. Von "Todesengeln", "Todesschwestern" und "Vollstreckern" ist da die Rede. Doch was wissen wir wirklich über Menschen, die solche Morde verüben? ...
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