Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Theory of Mind: Das Denken der anderen

Wie lernen Kinder, sich in die Gedanken und Gefühle anderer hineinzuversetzen? Laut aktuellen Erkenntnissen eröffnen ihnen wichtige Meilensteine im Vorschulalter ganz neue Perspektiven.
Vertrauensvolles Gespräch zwischen Mutter und Tochter

Ironie, Sarkasmus, Witz, Metaphern – all das sind Spielarten nichtwörtlicher Rede: Wir meinen in diesen Fällen stets etwas anderes, als wir sagen, mitunter sogar das glatte Gegenteil. Das richtig zu verstehen, fällt nicht immer leicht. Vor allem Kinder tun sich oft schwer, solche Sprechweisen korrekt zu interpretieren.

Die dazu benötigte Fähigkeit bezeichnen Wissenschaftler als »Theory of Mind« (zu Deutsch etwa »Theorie des Geistes«). Darunter versteht man das Vermögen, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer hineinzuversetzen (siehe »Kurz erklärt«). Erst wenn diese Kompetenz ausreichend entwickelt ist, beginnen die Kleinen zu begreifen, dass das, was Menschen sagen, nicht immer so gemeint ist, dass man manchmal ver­sehentlich Dinge ausplaudert oder auch von falschen Voraussetzungen ausgeht. Ein Teilaspekt der Theory of Mind beschreibt darüber hinaus die Fähigkeit, ­Ge­danken und Gefühle anderer an ihrer Augenpartie abzulesen.

All das ist, wie man heute weiß, eng verknüpft mit dem Erreichen gewisser Meilensteine der kindlichen Entwicklung im Vorschulalter ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Junge Menschen in der Krise

Die Zahl der psychischen Diagnosen nahm zuletzt besonders unter Kindern und Jugendlichen dramatisch zu. Woran leiden junge Menschen mehr als früher? Welche Rolle spielen Onlinemedien? Oder hat nur das Bewusstsein für seelische Nöte zugenommen? Daneben berichten wir, wie man Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, was oft mit Ängsten und Aggressionen einhergeht, das Leben erleichtern kann. Diese Krankheit geht oft mit Ängsten und Aggressionen einher, Medikamente helfen da kaum. Der Artikel "Wie »denkt« ChatGPT?" erklärt, welche Konzepte aus der Psychologie und Neurowissenschaft Fachleute nutzen, um zu verstehen, wie eine KI zu ihren Ergebnissen kommt. Außerdem berichten wir über die psychischen Folgen rund um das Thema Transplantation. Betroffene erleben mitunter Angst, Befremden und Schuldgefühle. Deshalb ist es wichtig, sich in der Zeit vor und nach der Operation auch um ihr psychisches Wohlergehen zu kümmern.

Spektrum Kompakt – Junge Eltern

Die Zeit kurz nach der Geburt eines Kindes ist wohl für die meisten Eltern aufregend und mit vielen Umstellungen verbunden. Zahlreiche neue Themen gehen mit der Sorge für ein Neugeborenes einher. Doch auch Ängste und manchmal sogar negative Gefühle können sowohl Mutter als auch Vater belasten.

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

  • Quellen

Baron-Cohen, S. et al.: The »reading the mind in the eyes« test revised version: A study with normal adults, and adults with Asperger syndrome or high-functioning autism. The Journal of Child Psychology and Psychiatry and Allied Disciplines 42, 2001

Osterhaus, C., Bosacki, S. L.: Looking for the lighthouse: A systematic review of advanced theory-of-mind tests beyond preschool. Developmental Review 64, 2022

Osterhaus, C. et al.: Advanced scaling and modeling of children’s theory of mind competencies: Longitudinal findings in 4- to 6-year-olds. International Journal of Behavioral Development 46, 2022

Osterhaus, C., Koerber, S.: The development of advanced theory of mind in middle childhood: A longitudinal study from age 5 to 10 years. Child Development 92, 2021

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.