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Springers Einwürfe: Wie man ein Netz beeinflusst – oder zerstört

Trotz dezentraler Struktur lassen sich soziale Medien manipulieren.

Früher präsentierten Herrscher ihre geballte Macht pompös in Burgen und Schlössern, und der Sturm auf ein symbolisches Zentrum – ob Bastille oder Winter­palais – konnte das Ende einer Monarchie besiegeln. In modernen Gesellschaften wohnt die Macht anonymer. Darum laufen Proteststürme ins Leere und erschöpfen sich rasch – siehe die Occupy-Bewegung in westlichen Ländern oder der so genannte arabische Frühling.

Auf moderne digitale Netze trifft erst recht zu, dass sie, da dezentral strukturiert, gegen grobe An- und Eingriffe resistent sind. Diese Eigenschaft war ursprünglich das Motiv für das US-Militär, den Vorläufer des heutigen Internets zu entwickeln – und andererseits weckte sie bei Internet-"Piraten" die Hoffnung auf eine gegen ­Manipulationen gefeite, basisdemokratisch nutzbare Kommunikationsform.

Doch längst untersucht eine eigene Forschungsdisziplin, wie sich Informationsgewebe aller Art manipulieren lassen. Diese Netzwissenschaft ist wegen der Komplexität ihres Gegenstands mathematisch höchst anspruchsvoll. Die Anwendungen reichen von empirischer Soziologie und Marketing bis zu Seuchenbekämpfung und psychologischer Kriegführung. ...

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Spektrum - Die Woche – Warum soziale Medien weniger gefährlich sind, als wir denken

  • Quellen

Morone, F. et al.:Influence Maximization in Complex Networks Through Optimal Percolation. In: Nature 524, 65 - 68, 2015

Kovács, I. et al.:Network Science: Destruction Perfected. In: Nature 524, 38 - 39, 2015

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