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Persönlickeit: Offen für Neues

Menschen, die neuen Erfahrungen gegenüber aufgeschlossen sind, nehmen die Welt differenzierter wahr. Denn nebensächliche Informationen und widerstreitende Gefühle gelangen eher in ihr Bewusstsein.
Ein Surfer mit seinem Board am Strand zwischen Palisaden.

Was wir landläufig unter "Aufgeschlossenheit" verstehen, bezeichnen Fachleute als "Offenheit für Erfahrungen" oder einfach als "Offenheit". Menschen, bei denen dieses Persönlichkeitsmerkmal stark ausgeprägt ist, sind lernbegierig, kreativ und fantasievoll. Sie interessieren sich für Kunst, sind unersättliche Leser, hören leidenschaftlich Musik oder widmen sich anderen kulturellen Aktivitäten. Persönlichkeitstheoretiker schreiben ihnen eine größere "Breite, Tiefe und Durchlässigkeit des Bewusstseins" zu. Hinzu kommt die Neigung, sich sowohl mit abstrakten Gedanken und Argumenten als auch mit sensorischen Eindrücken intensiv auseinanderzusetzen. Kurz gesagt: Offene Personen beschäftigen sich gern mit den verschiedensten Wahrnehmungen, Empfindungen und Ansichten, die in unserem Kopf um Aufmerksamkeit ringen – Informationen sind wie Drogen für ihr Gehirn.

Das belegen inzwischen auch immer mehr Studien. Unter anderem scheint Offenheit bei Kreativitätstests, die das so genannte divergente Denken erfassen, von Vorteil zu sein. Auf ein einfaches Problem müssen Studienteilnehmer hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Lösungen finden, wie auf die Frage: "Wie viele Verwendungsmöglichkeiten fallen Ihnen für einen Ziegelstein ein?" Weniger offene Personen kommen in der Regel auf spärlichere und offensichtlichere Antworten, sie schlagen vor, Mauern, Häuser oder andere Dinge zu bauen. Hochgradig offenen Menschen drängen sich noch andere Optionen auf: Ein Ziegelstein kann als Waffe dienen, als Briefbeschwerer oder als Stütze für ein Sofa, an dem ein Fuß abgebrochen ist. Oder sie überlegen, ihn zu zerschlagen und mit Wasser zu Farbe zu vermischen. Selbst für die alltäglichsten Gegenstände fallen ihnen diverse Möglichkeiten ein ...

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Die Gefühle anderer nachzuempfinden, ist wichtig im sozialen Miteinander – ob man sich nun über den Erfolg einer Freundin freut oder als Gemeinschaft in Krisenzeiten zusammenhält. Empathie ist aber kein rein menschliches Phänomen und kann sogar ungesund sein, wenn sie in People Pleasing umschlägt.

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  • Quellen

Antinori, A. et al.: Seeing it Both Ways: Openness to Experience and Binocular Rivalry Supression. In: Journal of Research in Personality 68, S. 15–22, 2017

Barford, K.A., Smillie, L.D.: Openness and Other Big Five Traits in Relation to Dispositional Mixed Emotions. In: Personality and Individual Differences 102, S. 118–122, 2016

Beaty, R.E. et al.: Personality and complex brain networks: The role of openness to experience in default network efficiency. In: Human Brain Mapping 37, S. 773–779, 2016

DeYoung, C. G.: Openness/Intellect: A Dimension of Personality Reflecting Cognitive Exploration. In: Cooper, M. L., Larsen, R. J. (Hg.): APA Handbook of Personality and Social Psychology 4: Personality Processes and Individual Differences. American Psychological Association, Washington 2015, S. 369–399

DeYoung, C. G.: The neuromodulator of exploration: A unifying theory of the role of dopamine in personality. In: Frontiers in Human Neuroscience 7, S. 762, 2013

Peterson, J.B., Carson, S.: Latent Inhibition and Openness to Experience in a high-achieving student population. In: Personality and Individual Differences 28, S. 323–332, 2000

Simons, D.J., Chabris, C.F.: Gorillas in Our Midst: Sustained Inattentional Blindness for Dynamic Events. In: Perception 28, S. 1059–1074, 1999

Stemmler, G. et al.: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer, Stuttgart, 8., überarbeitete Auflage 2016

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