Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Reproduktionsmedizin: Wie pflanzen wir uns in Zukunft fort?

Unfruchtbarkeit ist kein unabwendbares Schicksal mehr. Verfahren der Reproduktionsmedizin können vielen kinderlosen Paaren heute zum ersehnten Nachwuchs verhelfen – oder genetisch vorbelasteten Eltern ein gesundes Kind garantieren. Allerdings werfen sie teils schwierige ethische Fragen auf. Das gilt umso mehr für mögliche Weiterentwicklungen.
Künstliche Befruchtung einer Eizelle

Seit 50 Jahren gewinnt die Medizin einen immer stärkeren Einfluss auf die Fortpflanzung des Menschen – sei es, um sie sicher zu verhindern oder um sie zu ermöglichen, wenn sie auf natürlichem Weg nicht gelingt. Unfruchtbarkeit, von den betroffenen Paaren oft als schwere Bürde erlebt, ist heute kein unabwendbares Schicksal mehr. Mediziner entwickeln immer raffiniertere Methoden, die Befruchtung und frühe Embryonalentwicklung mit technischen Mitteln zu ermöglichen. Bemerkenswerterweise fallen diese Fortschritte mit grundlegenden soziokulturellen Veränderungen des Familienbilds zusammen.

Bis Ende der 1960er Jahre gab es kaum Forschungsarbeiten zur Unfruchtbarkeit. Heute ist die medizinisch unterstützte Fortpflanzung in den meisten Ländern Routine. Bei der einfachsten Methode, der künstlichen Besamung, wird männliches Sperma gewonnen und mit technischen Mitteln in die Gebärmutter der Frau eingeführt. Aufwändiger ist die künstliche Befruchtung oder In-vitro-Fertilisation (IVF). Dabei findet die Verschmelzung von Spermien und Eizellen in Kulturgefäßen statt. Der entstandene Embryo wird anschließend in die Gebärmutter eingepflanzt. Zum Methodenarsenal gehören außerdem das Spenden von Spermien, Eizellen oder Embryonen sowie die langfristige Aufbewahrung von Keimzellen und Embryonen.

Weltweit sind bislang etwa fünf Millionen Kinder nach künstlicher Befruchtung zur Welt gekommen. In Deutschland wurden laut In-vitro-Fertilisationsregister im Jahr 2011 insgesamt 9178 Babys nach Anwendung reproduktionsmedizinischer Verfahren geboren. Das entspricht knapp 1,4 Prozent aller Geburten in diesem Zeitraum.

In welche Richtung entwickelt sich die Reproduktionsmedizin? 

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Die Macht der Hormone

Die Schwangerschaft ist nicht nur eine Zeit eines massiven hormonellen Wandels; Teile der Hirnrinde schrumpfen. Darunter leidet aber nicht etwa die geistige Leistungsfähigkeit – vielmehr stärkt es die Bindung zwischen Mutter und Kind. Auch die Wechseljahre mit Ihren Änderungen um Hormonhaushalt bringen mehr als ein Ende der fruchtbaren Jahre. Das Gehirn verändert sich ebenfalls in dieser Lebensphase. Daneben berichten wir über das komplexe Wechselspiel zwischen Kopf und Bauch, das zum Reizdarmsyndrom führt. Untersuchungen der Kognitionsforschung zeigen, dass das Gehirn zum Codieren von Gedanken und Erinnerungen den Orientierungssinn nutzt. In unserem Artikel über Hunde, geht es um deren Geruchssinn und dessen Wechselwirkung mit ihren Emotionen und der Kognition. Dieses Thema ist bisher wenig erforscht. Ein weiterer Artikel erklärt, was Orte auszeichnet, an denen wir uns zu Hause fühlen.

Spektrum - Die Woche – »Geheimnisse drehen sich meist um die Herkunft«

Geheimnisse hat wohl jede Familie – über manche Dinge spricht man einfach nicht gern. Das sollte man aber manchmal, sagt der französische Psychiater Jacques Dayan im Interview. Außerdem: Wir wissen ja alle, dass Sport sehr gesund ist. Der Grund dafür ist aber überraschend komplex.

Spektrum - Die Woche – »Wir können uns aktiv verändern – ein Leben lang«

Persönliches Wachstum ist in jedem Lebensabschnitt und bis ins hohe Alter möglich – man muss nur wollen, sagt die Psychologin Eva Asselmann im Interview. Außerdem in dieser Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«: Die Menschheit greift wieder nach dem Mond.

  • Quellen

Barnéoud, L.: La procréation assistée? Belin, Paris 2013

Craven, L. et al.:Pronuclear Transfer in Human Embryos to Prevent Transmission of Mitochondrial DNA Disease. In: Nature 465, S. 82 - 85, 2010

Jégou, B. et al.: La fertilité est-elle en danger? La Découverte, Paris 2009

Pudakalakatti, S. M. et al.:NMR Studies of Preimplantation Embryo Metabolism in Human Assisted Reproductive Techniques: A New Biomarker for Assessment of Embryo Implantation Potential. In: NMR in Biomedicine 26, S. 20 - 27, 2013

Therre, H. et al.:Assistance médicale à la procréation. In: Bulletin Epidémiologique Hebdomaire 23–24, S. 261 - 283, 2011

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.