Wohlwollen: Anerkennen statt tolerieren?
Vielfalt feiern!«, hieß es 2022 anlässlich des 10. Deutschen Diversity-Tags, an dem sich bundesweit zahlreiche Unternehmen und Institutionen beteiligten. Ziel der Veranstaltung war es laut den Organisatoren, die »kulturelle Vielfalt in Deutschland anzuerkennen, zu fördern und zu nutzen«. Ein wichtiges und hehres Ziel. Aber »Vielfalt feiern!« – wie weit muss das gehen?
Bisweilen entsteht der Eindruck, es genüge nicht mehr, alternative Lebensweisen und fremde Kulturen in ihrer Daseinsberechtigung einfach zu akzeptieren. Vielmehr solle man sie möglichst auch bejahen und befürworten – ihnen statt mit liberalem Desinteresse mit Zugewandtheit, Sympathie und symbolischer, besser noch tatkräftiger Unterstützung begegnen. Eine stille Forderung schwingt da mit: Wir sollten jede individuelle Bedürftigkeit und Sensibilität berücksichtigen, anderen sozialen oder kulturellen Identitäten und Lebensentwürfen wohlwollend begegnen, mitgendern, »mitpriden«; die Sache der anderen zur eigenen machen ...
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