Welt der Wissenschaft: Weltraummüll: Steiler Absturz
Meine Geschichte beginnt damit, dass ich einen Auftrag der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA erhalte: Es sollen die Möglichkeiten erörtert werden, den Wiedereintritt des letzten europäischen Raumtransporters ATV-5 zu beobachten, um Daten für die dereinst anstehende Entsorgung der Internationalen Raumstation zu gewinnen. Drei wissenschaftliche Fragestellungen sind zu beantworten: Wie zerfällt das Automated Transfer Vehicle (ATV) beim Eintritt in die Atmosphäre? Woraus bestehen die Fragmente? Und welche Flugbahnen und Geschwindigkeiten haben diese Trümmerteile?
Mein Team am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart erarbeitet eine flugzeuggestützte Beobachtungskampagne mit 22 Experimenten. Die ersten Skizzen dafür stammen vom 7. März 2014. Als ich mit dem Text des vorliegenden Artikels beginne, schreiben wir den 6. März 2015. Ich habe während des dazwischenliegenden Jahres rund um die Uhr für diese Beobachtungskampagne gearbeitet. Und fast hätte es geklappt.
Anstatt mit Messdaten sind wir mit ganz speziellen Erfahrungen zurückgekehrt. Denn auch aus einem fehlgeschlagenen oder einem gar nicht durchgeführten Experiment lassen sich Lehren ziehen. Und sei es nur, dass Forschung auch Geduld und Frustrationstoleranz erfordert.
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