Leser fragen - Experten antworten: Wieso 30 000 Kelvin bei den Voyager-Sonden?
Aus aktuellen Voyager-Meldungen vom November 2019 stellt sich mir eine Verständnisfrage. Zum Beispiel in dem »Zeit«-Artikel, siehe suw.link/Experte3-2020, steht folgender Satz: »Erste Messungen jenseits der Grenze (der Heliosphäre) zeigen, dass die Temperatur des lokalen interstellaren Mediums mit 30 000 bis 50000 Grad merklich höher liegt als die erwarteten 15 000 bis 30 000 Grad.«
Meine Frage: Woher kommt die Energie, um das Plasma auf eine so hohe Temperatur zu bringen beziehungsweise zu halten? Ich dachte, dort sei die Temperatur nahezu null Kelvin.
Bruce Whitson
Die beiden Voyager-Sonden haben Instrumente an Bord, die geladene Teilchen im interplanetaren und interstellaren Raum einfangen und deren Energie vermessen. Anhand dieser Daten kann man die kinetische Temperatur der Teilchen bestimmen. Sie gehören zur niederenergetischen kosmischen Strahlung: Das sind Protonen und Elektronen, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch die Milchstraße bewegen. Sie sind Bestandteile des interstellaren Mediums, das sich zum größten Teil aus neutralem Gas und Staubteilchen zusammensetzt. Diese anderen Komponenten bewegen sich weit weniger schnell, was einer weit geringeren Temperatur entspricht …
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