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Interview mit Florian Schmiedek: »Wir erforschen die Tagesform der Intelligenz«

Ob im Job oder in der Schule – niemand kann immer Topleistung bringen. Aber viel wäre schon gewonnen, wenn man wüsste, wovon die eigenen geistigen Tief- und Höhenflüge abhängen.

Herr Professor Schmiedek, in Ihren Studien beob­ach­teten Sie, dass Intelligenzleistungen bei einem Menschen über die Zeit gesehen beträchtlich schwanken. Dabei hieß es jahrzehntelang, die Intelligenz sei ab dem zehnten Lebensjahr ein äußerst kon­­stantes Persönlichkeitsmerkmal – was stimmt nun?

Das ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Bei IQ-Messungen sind die Werte, selbst wenn Sie diese etwa im Abstand von mehreren Jahrzehnten vergleichen, tatsächlich erstaunlich stabil – im Gegensatz zu vielen anderen Merkmalen, die Psychologen über den Lebensverlauf gemessen haben. Wenn Sie bei einem Abstand von mehreren Jahrzehnten noch einen Korrelations­koeffizienten von 0,7 finden (1 wäre vollkommene Übereinstimmung, Anm. der Red.), ist das einerseits enorm hoch – andererseits gibt es auch Spielraum für Veränderungen. Ob man den für unerheblich hält, ist eine Frage der Betrachtung: Für den einen ist das Glas halb voll, für den anderen halb leer  …

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