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Wissenschaft im Alltag: Arthroskopie


Minimalinvasive Chirurgie ermöglicht den Blick ins Gelenk

Das Arthroskop zeigt dem Operateur die Gewebe im Innenraum eines Gelenks und ermöglicht so eine operative Behandlung mit mikrochirurgischen Instrumenten. Der Eingriff fällt entsprechend klein aus, belastet den Patienten nur wenig, und der Heilungsprozeß wird verkürzt. Diese Operationstechnik hatte der japanische Arzt Kenji Takagi bereits in den frühen dreißiger Jahren angewandt. Sie konnte sich jedoch erst vor etwa 35 Jahren durchsetzen, nachdem einer seiner Schüler, Masaki Watanabe, das erste moderne Arthroskop entwickelt hatte. In den siebziger Jahren fand es in der Orthopädie breite Anwendung, als Lichtleitfasern den Einsatz erleichterten.

Zu Beginn eines Eingriffs nimmt der Chirurg einen sechs Millimeter breiten Schnitt am Gelenk vor. Nachdem er mit einer Salzlösung Platz für die Operationsinstrumente geschaffen hat, führt er das Arthroskop ein, heute ein Teleskop von vier Millimetern Durchmesser, das mit einer winzigen Farbkamera verbunden ist. Durch andere ebenfalls etwa sechs Millimeter lange Einschnitte werden mikrochirurgische Instrumente eingeführt.

Mit einem motorgetriebenen Schneidegerät etwa läßt sich ein abgerissener Knorpel entfernen. Der Chirurg kontrolliert die Wirkung seines Tuns auf dem Monitor. Ohne Arthroskopie erforderte eine solche Operation einen einige Zentimeter langen Schnitt an der Seite des Knies. Der Heilungsprozeß konnte mehrere Monate dauern, heute sind es nur wenige Tage. Diese Operationstechnik prägte den Begriff der minimalinvasiven Chirurgie.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 1999, Seite 117
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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