Eine rotierende Aluminiumscheibe misst den Energieverbrauch: Wissenschaft im Alltag: Der Stromzähler
In edles Schwarz gekleidet und gegen Zudringlichkeiten durch Verplomben geschützt, registriert der so genannte Stromzähler die an einen Verbraucher gelieferte Menge elektrischer Ener-gie in Kilowattstunden (kWh). Eine Art Induktionsmotor bildet seinen Kern. Fließt Wechselstrom durch zwei Spulen, resultieren letztlich magnetische Kräfte, die eine Zählerscheibe aus Aluminium in Drehung versetzen.
Die wäre allerdings noch wenig aussagekräftig, denn diese Rotation ist nicht von der Stärke, sondern nur von der Frequenz des Stroms abhängig. Eine Last wird benötigt, sodass sich je nach Energieaufwand die Scheibe mehr oder weniger schnell dreht. Dazu dient ein Dauermagnet (in der Grafik unten nur angedeutet), der Wirbelströme hervorruft, deren Magnetfelder die Bewegung bremsen. Erst jetzt kann die Rotationsgeschwindigkeit als Maß der verbrauchten Leistung dienen. Bei einem typischen Haushaltszähler entspricht jede Umdrehung der Scheibe einer verbrauchten Energiemenge von 13,33 Wattstunden.
Messgeräte für Unternehmen bestimmen den Verbrauch oft elektronisch, speichern die Daten und übermitteln den Zählerstand auf Abruf per Funk, Telefon oder sogar über den Netzanschluss direkt an den Energielieferanten. Das Ablesen durch einen Mitarbeiter des E-Werks entfällt und monatliche Abrechnungen lassen sich einfach erstellen.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2000, Seite 117
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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