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Editorial: Zeit - das ewige Rätsel

Zeit – das ewige Rätsel

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir können sie genau messen, wissen aber dennoch nicht, was sie eigentlich ist. Jeder Mensch hat genau gleich viel von ihr; dessen ungeachtet scheint sie einigen schneller davonzulaufen als anderen. Die Rede ist von der Zeit, einer universellen Größe oder Eigenschaft unserer Welt. Sie vergeht einfach, ganz ohne unser Zutun; wir können sie nicht beeinflussen, nicht anhalten und schon gar nicht umkehren. "Tempus fugit", die Zeit verrinnt, wie die alten Lateiner sagten und damit alles, was wir über die Natur der Zeit wissen, in zwei Worten zusammenfassten.

Jahrhundertelang versuchten Philosophen und Naturwissenschaftler, das Rätsel Zeit zu ergründen. Die moderne Wissenschaft hat uns neue Ansätze zum Verständnis geliefert. Seit Albert Einstein wissen wir, dass sich die Zeit als vierte Dimension auffassen lässt, und doch unterscheidet sie sich erheblich von den drei vertrauten Dimensionen, nämlich der Breite, Länge und Höhe des Raumes, in dem wir leben. Nehmen wir uns also ein bisschen Zeit, das Rätsel Zeit zu ergründen, und folgen den Ausführungen unseres Autors Andreas Müller. Der wissenschaftliche Koordinator des Exzellenzclusters Universe in München fasst in einer zweiteiligen Artikelserie den wesentlichen Kenntnisstand zusammen. Den ersten Teil finden Sie in diesem Heft auf S. 36.

Das Phänomen Zeit spielt naturgemäß auch in den anderen Themen der vorliegenden Ausgabe eine Rolle – sei es bei einem Pulsar, der seine Rotationsfrequenz abrupt verändert (S. 24), bei der Erkundung des Sonnensystems mit Raumsonden (S. 44) oder bei der Ankündigung eines neu entdeckten Kometen, der uns Ende nächsten Jahres mit einer hoffentlich prachtvollen Erscheinung am Himmel erfreuen wird (S. 17).

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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