Verkehr: Die Straßen der 5. Generation
Etwa 70 000 Kilometer Autobahn vernetzen Europa. Dieses gigantische Netz zu erhalten, ist bereits eine gewaltige Aufgabe, doch die Herausforderungen sind weit dramatischer: Es ist an der Zeit, eine neue, 5. Generation von Straßen zu entwickeln, um die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig zu machen.
Mobilität mag ein aktuelles Schlagwort sein, aber ein wichtiger Faktor war sie schon in frühester Zeit: In der Steinzeit florierten der Tauschhandel wie der Kulturtransfer auf Saumpfaden und Flüssen (1. Generation); in der Antike legten römische Pioniere befestigte Straßen an, um eroberte Gebiete militärisch und wirtschaftlich zu erschließen (2. Generation); Anfang des 19. Jahrhunderts verbesserte die Makadam-Bauweise – drei verdichtete Lagen Schotter und Split unterschiedlicher Körnung – die Haltbarkeit der Fahrbahnen (3. Generation). Um der zunehmenden Motorisierung gerecht zu werden, setzte sich im 20. Jahrhundert eine Konstruktion durch, bei der Asphalt- oder Betondecken auf Tragschichten ruhen (4. Generation). Letztere bestehen aus verdichteten und je nach veranschlagter Belastung mit verschiedenen Bindemitteln versetzten Lagen aus Sand, Kies, Schotter oder grobem Recyclingmaterial. Zu ihren Aufgaben zählt das Entwässern, und sie leiten den Druck des rollenden Verkehrs an den Unterbau ab, der den Verlauf der Straße und ihr Höhenniveau bestimmt.
Doch nun sehen sich die Ingenieure drei zentralen Anforderungen gegenüber, die auf diese Weise nicht mehr zu bewältigen sind. ...
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