Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Neuronale Plastizität: Zurück auf Los

Laut einer neuen Theorie lösen sich im Schlaf neuronale Verknüpfungen, die ­unserem tagsüber erworbenen Wissen zu Grunde liegen. Möglicherweise versetzt dieser ­Mechanismus das Gehirn so täglich in einen flexiblen Ausgangszustand zurück.
Im Traumland

Im Vergleich zum geschäftigen Treiben, dem wir im Wachen nachgehen, wirkt der nächtliche Schlaf wie ein dumpfer Dämmerzustand. Doch in diesen stillen Stunden, wenn unser Geist ruht, erledigt das Gehirn womöglich genau jene Arbeit, die aller schöpferischen Tätigkeit zu Grunde liegt – es arbeitet an sich selbst. Und dabei kann es viel Ballast über Bord werfen.
In einer neuen Theorie über den Zweck des Schlafs postuliert der Neurowissenschaftler Giulio Tononi von der University of Wisconsin in Madison, dass während der Nachtruhe bestimmte Abbauprozesse im Gehirn forciert werden. Demnach lösen sich zahlreiche Nervenverbindungen, die das Gerüst unseres erworbenen Wissens bilden. Die nächtliche Demontage mag zwar selbstzerstörerisch anmuten, tatsächlich aber könnte sie laut Tononi die Fähigkeit des Gehirns verbessern, neue Informationen zu verarbeiten und zu speichern.
Dass der Schlaf Lern- und Gedächtnisprozesse fördert, ist unter Wissenschaftlern heute weit gehend Konsens ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

  • Infos

Appelbaum, L. et al.:Circadian and Homeostatic Regulation of Structural Synaptic Plasticity in Hypocretin Neurons. In: Neuron 68, S. 87-90, 2010

Bushey, D. et al.:Sleep and Synaptic Homeostasis: Structural Evidence in Drosophila. In: Science 332, S. 1576-1581, 2011

Diekelmann, S., Born, J.:The Memory Function of Sleep. In: Nature Reviews Neuroscience 11, S. 114-126, 2010

Maret, S. et al.:Sleep and Wake Modulate Spine Turn­over in the Adolescent Mouse Cortex. In: Nature Neuro­sci­ence 14, S. 1418-1420, 2011

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.