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Zwillingsforschung: Zwischen Erbe und Erfahrung

Gene oder Umwelt - was prägt den Menschen stärker? Neue Forschungen zeigen: weder noch! Denn in Wahrheit arbeiten die vermeintlichen Kontrahenten eng zusammen. Läuft dabei etwas schief, können allerdings psychische Erkrankungen wie Schizophrenie entstehen.
Auseinandergelebt
Eineiige Zwillinge gleichen sich – wie ein Ei dem anderen. Äußerlich zumindest. Wer jedoch ein solches Pärchen näher kennen lernt, dem fallen nach und nach die Unterschiede ins Auge: im Aussehen, aber noch mehr im Verhalten. Es kommt sogar vor, dass ein Zwilling an einer Erbkrankheit leidet, während der andere davon verschont bleibt. Wie kann das sein? Schließlich besitzen beide ein vollkommen identisches Genom!
In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler entdeckt, dass die Gene keineswegs das letzte Wort haben. Die junge Disziplin der Epi­genetik (griechisch epi = auf, dazu, nach) ergründet, wie das Leben seine Spuren im Erbgut hinterlässt – und so etwa zur unterschiedlichen Ausprägung von Merkmalen führt, obwohl die genetische Information die gleiche ist.
Genetiker erforschen das Erbmolekül, die Desoxyribonukleinsäure oder kurz DNS (englisch DNA), die im Zellkern in den Chromosomen liegt. Epigenetiker dagegen konzentrieren sich auf die Frage, wie die 20 000 bis 30 000 menschlichen Gene gesteuert werden, warum etwa der eine Erbfaktor ein- und ein ande­rer ausgeschaltet ist. Ihre Erkenntnisse dürften unsere Vorstellung davon revolutionieren, wie Gene und Umwelt zusammenwirken – denn die beiden vermeintlichen Kontrahenten arbeiten in Wahrheit Hand in Hand ...

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Gehirn&Geist – Scham

»Scham - Das unbehagliche Gefühl unserer Zeit« zeigt auf, welche wichtige Funktion Scham sowie der Versuch, sie anderen einzuflößen, hat. Außerdem: Gedankenschleifen: Negative Emotionen kontrollieren; Epigenetik: Vererbtes Trauma; Menstruationszyklus; Evolution: Schrumpft unser Gehirn?

Spektrum - Die Woche – Der Qualm der Energiekrise

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Spektrum Kompakt – Mechanismen der Evolution

Darwins Evolutionstheorie prägt bis heute die Wissenschaft rund um die Entstehung, die Entwicklung und das Aussterben von Arten. Doch neuere Erkenntnisse zeigen, dass die dahinter stehenden Mechanismen weit vielfältiger und subtiler sind als lange gedacht.

  • Quellen
Arai, J. A. et al.:Transgenerational Rescue of a Genetic Defect in Long-Term Potentiation and Memory Formation by Juvenile Enrichment. In: Journal of Neuroscience 29(5), S. 1496-1502, 2009.

Fraga, M. F. et al:Epigenetic Differences Arise During the Lifetime of Monozygotic Twins. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 102(30), S. 10604-10609, 2005.

Isles, A. R., Wilkinson, L. S.:Epigenetics: What is it and why is it Important to Mental Disease? In: British Medical Bulletin 85(1), S. 35-45, 2008.

Kato, T. et al.:Genetic or Epigenetic Difference Causing Discordance Between Monozygotic Twins as a Clue to Molecular Basis of Mental Disorders. In: Molecular Psychiatry 10(7), S. 622-630, 2005.

Masterpasqua, F.:Psychology and Epigenetics. In: Review of General Psychology 13(3), S. 194-201, 2009.

McGowan, P. O. et al:Epigenetic Regulation of the Glucocorticoid Receptor in Human Brain Associates with Childhood Abuse. In: Nature Neuroscience 12(3), S. 342-348, 2009.

Petronis, A. et al.:Monozygotic Twins Exhibit Numerous Epigenetic Differences: Clues to Twin Discordance? In: Schizophrenia Bulletin 29(1), S. 169-178, 2003.

Schlinzig, T. et al.:Epigenetic Modulation at Birth - Altered DNA-Methylation in White Blood Cells after Caesarean Section. In: Acta Pædiatrica 98(7), S. 1096-1099, 2009.

Weaver, I. C. G. et al.:Epigenetic Programming by Maternal Behavior. In: Nature Neuroscience 7(8), S. 847-854, 2004.

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