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Erfolg: Zwischen Macht und Milieu
Kann man wirklich alles erreichen, solange die Einstellung stimmt? Oder diktieren doch eher das Glück und die soziale Herkunft, wie erfolgreich wir sind? Ein Streitgespräch zwischen dem Sozialpsychologen Dieter Frey und dem Soziologen Michael Hartmann
Herr Frey, was war das letzte Erfolgserlebnis, das Sie persönlich hatten?
Dieter Frey: Wir haben kürzlich einen interdisziplinären Workshop mit Forschern aus Zürich und Bonn organisiert, der ein voller Erfolg war. Ein sehr anregender Austausch. Die Kollegen aus der Schweiz haben zum Beispiel eine Analyse des Titanic-Unglücks von 1912 präsentiert. Damals waren mehr als 2500 Passagiere an Bord, aber nur die Hälfte davon hatte Platz in den Rettungsbooten. Am Ende überlebten ganze 1100 Menschen, noch weniger, als an sich möglich gewesen wäre. Die Züricher Arbeitsgruppe hat untersucht, welche Faktoren die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhten. Aus der ersten Klasse kamen mehr Gerettete als aus der zweiten und dritten – was kaum überrascht. Nach Nationen aufgeschlüsselt zeigte sich, dass überproportional viele Amerikaner die Katastrophe überlebten. Dabei bildeten Briten die größte Gruppe an Bord, und das Schiff fuhr unter britischer Flagge.
Wie erklären Sie sich das?
Ich vermute, den Amerikanern half ihre zupackende Ellenbogenmentalität, während sich die englischen Herrschaften eher vornehm zurückhielten ...
Dieter Frey: Wir haben kürzlich einen interdisziplinären Workshop mit Forschern aus Zürich und Bonn organisiert, der ein voller Erfolg war. Ein sehr anregender Austausch. Die Kollegen aus der Schweiz haben zum Beispiel eine Analyse des Titanic-Unglücks von 1912 präsentiert. Damals waren mehr als 2500 Passagiere an Bord, aber nur die Hälfte davon hatte Platz in den Rettungsbooten. Am Ende überlebten ganze 1100 Menschen, noch weniger, als an sich möglich gewesen wäre. Die Züricher Arbeitsgruppe hat untersucht, welche Faktoren die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhten. Aus der ersten Klasse kamen mehr Gerettete als aus der zweiten und dritten – was kaum überrascht. Nach Nationen aufgeschlüsselt zeigte sich, dass überproportional viele Amerikaner die Katastrophe überlebten. Dabei bildeten Briten die größte Gruppe an Bord, und das Schiff fuhr unter britischer Flagge.
Wie erklären Sie sich das?
Ich vermute, den Amerikanern half ihre zupackende Ellenbogenmentalität, während sich die englischen Herrschaften eher vornehm zurückhielten ...
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