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Serie "Gefühle, Moral, Verantwortung" Teil 2: Zwischen Sein und Sollen

Wie bilden Menschen moralische Urteile - und welche Ethik ist die richtige? Eine Gruppe junger Philosophen hält die Trennung von empirischer Forschung und Moraltheorie für überholt.
Der Lauf der Dinge

"Bill lebt in einem Univer­sum, in dem alle Ereignisse vorherbestimmt sind. Frage: Ist Bill für seine Handlungen moralisch verantwortlich?" Die meisten von uns würden das angesichts der genannten Prämisse wohl verneinen. Stellen wir die Frage jedoch einmal etwas anders: "Bill massakriert kaltblütig seine Frau und Kinder – ist er für das angerichtete Blutbad moralisch verantwortlich?" Und schon ist der Fall nicht mehr ganz so klar. Die deutlich emotionale Note der zweiten Beschreibung lässt das nüchterne "Nicht schuldig!" vielmehr als Affront erscheinen.
Wie Gefühle und moralisches Urteilen mit­einander zusammenhängen, war jahrhundertelang Gegenstand philosophischer Reflexion. Heute tragen auch Laborversuche von Psychologen und Neurowissenschaftlern einiges zu dieser Frage bei. Wer Szenarien wie die von Bill unter die Nase gerieben bekommt, der hat es womöglich mit einem neuen Forschertypus zu tun: dem "experimentellen Ethiker".
Was sind das für Leute? ...

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  • Quellen und Literaturtipp

Literaturtipp

Dworkin, R.: Gerechtigkeit für Igel. Suhrkamp, Berlin 2012
Der Rechtsphilosoph Richard Dworkin erläutert das Verhältnis von Wissenschaft und Moral. Ein philosophischer Schmöker auf höchstem Niveau.


Quellen

Knobe, J., Nichols, S. (Hg.): Experimental Philosophy. Oxford University Press, 2008

Kwame, A.: Ethische Experimente. Übungen zum guten Leben. C. H.Beck, München 2009

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