Wissenschaftsgeschichte: 100. Geburtstag von DNA-Pionier Erwin Chargaff
Heute vor einhundert Jahren, am 11. August 1905, kam der Biochemiker Erwin Chargaff in Czernowitz in der heutigen Ukraine zur Welt. Er legte 1948/49 mit seinen Analysen zur quantitativen Zusammensetzung von Nukleinsäuren entscheidende Grundlagen für das fünf Jahre später von James Watson und Francis Crick vorgeschlagene Doppelhelix-Modell der DNA.
Neu war auch Chargaffs Feststellungen, dass sich die Basenzusammensetzung bei verwandten Arten ähnelt, bei weit auseinander stehenden Arten dagegen meist stark unterscheidet sowie, dass ein Individuum im Lauf seines Lebens konstante Basenverhältnisse aufweist. Zusammengefasst sind seine Entdeckungen in den Chargaff'schen Regeln.
Er verfasste über 300 Fachartikel, wandelte sich jedoch später immer mehr zum Kultur- und Wissenschaftskritiker. So vertrat er in seinen Essays die Ansicht, die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, insbesondere Nuklearforschung und Gentechnologie, hätten sich als Fluch erwiesen. Das Hantieren mit dem Zellkern hielt er für ähnlich brisant wie die Manipulation des Atomkerns.
Erwin Chargaff starb am 20. Juni 2002 im Alter von 96 Jahren in New York.
Mit chromatografischen Verfahren entdeckte er, dass die Nukleotide – die Bausteine von Nukleinsäuren – immer in gleichen relativen Verhältnissen auftreten: Adenin in der DNA genauso häufig wie Thymin, Cytosin genauso häufig wie Guanin. Der Befund dieses paarweisen Auftretens – die so genannte Komplementarität der Basenpaarung – ermöglichte zu verstehen, wie sich DNA selbst kopiert und wie Nukleinsäuren strukturell aufgebaut sind.
Neu war auch Chargaffs Feststellungen, dass sich die Basenzusammensetzung bei verwandten Arten ähnelt, bei weit auseinander stehenden Arten dagegen meist stark unterscheidet sowie, dass ein Individuum im Lauf seines Lebens konstante Basenverhältnisse aufweist. Zusammengefasst sind seine Entdeckungen in den Chargaff'schen Regeln.
Chargaff studierte und promovierte in Wien und arbeitete später zusammen mit Otto Hahn in Berlin. Als Sohn jüdischer Eltern emigrierte er 1935 in die USA, wo er an der Columbia-Universität in New York seine epochalen Arbeiten anfertigte.
Er verfasste über 300 Fachartikel, wandelte sich jedoch später immer mehr zum Kultur- und Wissenschaftskritiker. So vertrat er in seinen Essays die Ansicht, die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, insbesondere Nuklearforschung und Gentechnologie, hätten sich als Fluch erwiesen. Das Hantieren mit dem Zellkern hielt er für ähnlich brisant wie die Manipulation des Atomkerns.
Erwin Chargaff starb am 20. Juni 2002 im Alter von 96 Jahren in New York.
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