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News: 10000 Jahre Maniok-Anbau in Panama

Jamswurzel, Pfeilwurz, Maniok und Mais gehören zu den Grundnahrungsmitteln in Lateinamerika. Es ist anzunehmen, dass sie auch schon zu Urzeiten dort verspeist wurden. Nun haben Archäologen in einer antiken Siedlunge in Panama Hinweise auf einen sehr frühen Feldanbau von Wurzelgemüse und Getreide gefunden.
Fladenbrote aus Mais und Maniok werden in den Tropengebieten Lateinamerikas alltäglich verspeist. Ob die verschiedenen Zutaten für die Brote schon vor Tausenden von Jahren kultiviert wurden, wollten jetzt Dolores Piperino und ihre Kollegen von der University of Pittsburgh wissen.

Die Archäologen untersuchten die Aguadulce-Siedlung im Tropenwald Panamas, die 11 000 Jahre alte Spuren menschlicher Besiedelung aufweist (Nature vom 19. Oktober 2000). In der Zeit vor 7 000 bis 5 000 Jahren fanden sie einen deutlichen Wandel in der Lebensweise der Menschen: Vom Pflanzenanbau im kleinen Maßstab durch Jäger und Sammler, gab es einen Fortschritt hin zu größerem Getreideanbau auf Brandrodungsplätzen.

"In Amerika wurden mehr Pflanzen wegen ihrer stärkehaltigen Wurzeln domestiziert als in jeder anderen Region der Welt", sagt Piperino,"Wir haben lange angenommen, dass die tropischen Wälder des Tieflandes ein antikes Zentrum für die Entwicklung der prähistorischen Landwirtschaft waren." Das größte Problem diese Vermutung zu beweisen, war die Tatsache, dass Pflanzenknollen in einem tropischen Klima nicht konserviert werden. Die Wissenschaft dachte daher lange, dass die Landwirtschaft Amerikas doch in höher gelegenen, trockeneren Regionen entstanden sein müsse.

Für die Identifizierung von prähistorischen Pflanzen reicht jedoch schon die Betrachtung weniger Stärkekörner unter dem Mikroskop aus. Solche Körner entdeckten die Archäologen an antiken Mahlsteinen aus der Aguadulce-Siedlung, mit denen die ehemaligen Bewohner ihre Wurzel- und Getreidesorten zerrieben, um Brot oder Maisbrei zuzubereiten. Nachweisen konnten die Wissenschaftler Reste von Jamswurzel, Pfeilwurz, Maniok und Mais.

Jamswurzel und Pfeilwurz wachsen in Panama wild. Die domestizierten Pflanzen stammen daher wahrscheinlich von lokalen Wildpflanzen ab. Maniok kommt jedoch ursprünglich aus den Wäldern im Südwesten Brasiliens – in einer Entfernung von 4 000 Kilometern. Entweder haben Einwanderer aus dem heutigen Brasilien die Pflanzen mitgebracht oder sie wurden von Einheimischen importiert. "Die Verbreitung von Maniok könnte auf beide Arten vor sich gegangen sein, wahrscheinlich über einen sehr langen Zeitraum von 1 000, 2 000 oder mehr Jahren", sagt Piperino.

Auch wenn bisher noch kein älterer Maniok-Anbau nachgewiesen wurde, gehen die Wissenchaftler davon aus, dass die Domestizierung bereits vor 9 000 bis 10 000 Jahren begann. Aus dieser Zeit sind aus anderen Teilen Amerikas die frühesten Kultivierungen von Fruchtpflanzen, wie dem Kürbis, bekannt. Damals begann auch in Eurasien mit der "Neolithischen Revolution" die Landwirtschaft.

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