Die Datierung von Textilresten aus einer rund 2500 Meter hoch gelegenen Höhle in den peruanischen Anden ergab Erstaunliches: Die bereits vor 30 Jahren in der Cueva del Guitarrero entdeckten Stoffe sind bis zu 12.000 Jahre alt. Sie sind die bisher ältesten Textilien auf dem südamerikanischen Kontinent!
Auf diesen Textilfragmenten ... | ... sind sogar noch Spuren von Schmutz und Abnutzung zu erkennen
Dabei handelt es sich um vier Fragmente aus Pflanzenfasern gewebter Stoffe sowie um Reste von Kordeln, die vielleicht einmal zu Taschen oder Körben gehörten. Vier Knäuel aus unverarbeiteten Birkenrindenfasern lassen vermuten, dass die Stoffe an eben diesem Ort gewebt wurden.
Zusammen mit den Textilfragmenten fanden die Archäologen auch Tierknochen, Pfeilspitzen und andere Waffenprojektile. Die Höhle könnte somit damaligen Pionieren Unterschlupf geboten haben, als sie gegen Ende der letzten Eiszeit aufbrachen, um neue, höher gelegene Lebensräume zu erschließen. Um dem rauen Klima der Berge zu trotzen, brauchten diese Menschen wärmere Kleidung als in den Talsiedlungen.
Die 12.000 Jahre alten Kordelreste ... | ... stammen vermutlich von Taschen oder Körben
Da Textilien in der Regel nicht von Männern hergestellt werden, vermutet Edward Jolie vom Mercyhurst Archaeological Institute in Pennsylvania, dass Frauen an diesen Expeditionen teilnahmen und eine wichtige Rolle spielten.
Das hohe Alter der Kleiderreste beweist, dass die Besiedlung der Anden unmittelbar nach dem Abschmelzen der großen Gletscher erfolgte. Die ersten Menschen waren wohl erst vor rund 15.000 Jahren nach Südamerika gekommen.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben