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USA: 1200 Jahre altes Indianerhaus

Baustellen sind nicht selten ein Eldorado für Archäologen. So wie in Utah, wo beim Bau einer Straße im roten Wüstensand ein fast intaktes Grubenhaus der Anasazi-Kultur zum Vorschein kam. Das 1200 Jahre alte Haus lag nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche verborgen.

"Das besondere ist der phantastische Erhaltungszustand" meint Pam Higgins, Archäologin des Utah Department of Transportation. Die Forscher fanden, neben den Knochen von gejagten Hirschen und Hasen, auch Zeugnisse von Handwerksarbeit: Schmuckperlen aus Türkies, Muschelschalen, Nähnadeln und Pfeilspitzen.

Bis jetzt ist unklar, wie viele Menschen in dem in den Boden eingetieftem Haus wohnten, da keine Gräber oder menschliche Überreste entdeckt wurden, Die geringe Zahl der zerbrochenen Vorratsgefäße sowie die einfache Herdstelle lassen aber vermuten, dass hier eine kleine Familie der Virgin- Anasazi, benannt nach dem Virgin River, lebte Mit diesem Fund mehren sich die Beweise, dass das südliche Utah zur Zeit der Anasazi dichter besiedelt war als bislang gedacht.

Das Indianervolk lebten im Vierstaateneck der heutige US-Staaten Utah, Colorado, New Mexiko und Arizona. Zwischen 700 und 1150 nach Christus erlebte ihre Zivilisation eine kulturelle Blüte. Nach einer mehrjährigen Dürre wurden um 1270 nach Christus die meisten der großen Siedlungen aufgegeben, wie zum Beispiel Pueblo Bonito und Cliff Palace. Die heutigen Pueblo-Indianer sehen sich als direkte Nachfahren der Anasazi.

Robin Gerst

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