Westfalen: 1600 Jahre alte Fischreuse entdeckt
Offenbar mochten die Westfalen der späten Antike Fisch. Archäologen haben in den Sedimenten eines Altarms der Emscher eine sehr gut erhaltene Fischreuse entdeckt: Ein tonnenförmiges Geflecht, in das Wassertiere hinein-, aber nicht wieder hinausfinden. Mit einem geschätzten Alter von rund 1600 Jahren ist sie die älteste bekannte in Westfalen.
Die mehr als zwei Meter lange und knapp einen Meter breite Reuse fanden Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in Castrop-Rauxel. Der Leiter der Außenstelle Münster Christoph Grünewald freut sich: "Sie ist hervorragend erhalten und veranschaulicht wunderbar die Technik, mit der die Tiere ins Innere geleitet und so gefangen wurden." Im Weidenrutengeflecht erkennt man noch heute den Reusentrichter. Unweit von der Fundstelle fanden die Archäologen noch andere Werkzeuge für den Fischfang wie beispielsweise einen eisernen Angelhaken und einen eisernen Fischstecher.
Bei der Reuse fanden die Forscher Münzen und Gewandspangen, anhand derer sie ihr Alter bestimmen konnten. Da die Emscher östlich des Rheins und damit außerhalb des römischen Einflussgebiets lag, zeigen Funde dort besonders gut die Beziehungen zwischen der germanischen Siedlung und der westrheinischen römischen Provinz Germania Inferior. Ob diese allerdings noch existierte, als Reuse und Münzen in Gebrauch waren, ist ungewiss: Die Provinz brach um 400 mit der Völkerwanderung zusammen.
Um die brüchigen organischen Materialien zu schützen, gipsten die Wissenschaftler die Reuse noch vor Ort ein. Ähnliche Werkzeuge sind bislang aus der Gegend nicht bekannt – nur aus Thüringen, Brandenburg und Schleswig-Holstein
Claudia Reinert
Die mehr als zwei Meter lange und knapp einen Meter breite Reuse fanden Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in Castrop-Rauxel. Der Leiter der Außenstelle Münster Christoph Grünewald freut sich: "Sie ist hervorragend erhalten und veranschaulicht wunderbar die Technik, mit der die Tiere ins Innere geleitet und so gefangen wurden." Im Weidenrutengeflecht erkennt man noch heute den Reusentrichter. Unweit von der Fundstelle fanden die Archäologen noch andere Werkzeuge für den Fischfang wie beispielsweise einen eisernen Angelhaken und einen eisernen Fischstecher.
Bei der Reuse fanden die Forscher Münzen und Gewandspangen, anhand derer sie ihr Alter bestimmen konnten. Da die Emscher östlich des Rheins und damit außerhalb des römischen Einflussgebiets lag, zeigen Funde dort besonders gut die Beziehungen zwischen der germanischen Siedlung und der westrheinischen römischen Provinz Germania Inferior. Ob diese allerdings noch existierte, als Reuse und Münzen in Gebrauch waren, ist ungewiss: Die Provinz brach um 400 mit der Völkerwanderung zusammen.
Um die brüchigen organischen Materialien zu schützen, gipsten die Wissenschaftler die Reuse noch vor Ort ein. Ähnliche Werkzeuge sind bislang aus der Gegend nicht bekannt – nur aus Thüringen, Brandenburg und Schleswig-Holstein
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