Antike: 2000 Jahre altes Römerschiff
In erstaunlich gutem Zustand kamen nahe der antiken Stadt Ostia bei Rom die Überreste eines elf Meter langen Schiffs zu Tage. Luftdicht umschlossen von einer Lehmschicht konnten die Holzplanken nahezu unbeschadet knapp 2000 Jahre überdauern. Dies überraschte die Archäologen umso mehr, da der Schiffsrumpf in nur vier Metern Tiefe lag.
Geborgen wurden Teile aus einer Flanke der Schiffshülle – "wir haben bisher weder das Heck noch den Bug gefunden, noch können wir sagen, um welchen Schiffstyp es sich handelt," berichtete Anna Maria Moretti vom römischen Denkmalamt. Zudem fanden sich Reste von Seilen, mit denen die Planken vielleicht einst zusammengehalten wurden.
Die Archäologen stießen auf das Schiff während einer Notgrabung, die aufgrund von Bauarbeiten an einer Brücke nötig wurden. In der Vergangenheit waren hier bereits Teile von anderen, jedoch kleineren Schiffen entdeckt worden.
Vor 2000 Jahren, während der frühen Kaiserzeit, verlief die Küstenlinie deutlich weiter östlich als heute: Ostia lag in der Antike direkt an der Tibermündung, an einer handelsstrategisch bedeutenden Stelle. Da die antike Hafenanlage gut sieben Kilometer vom Fundort des Schiffswracks entfernt liegt, vermuten die Archäologen, dass die Überreste auf ein bisher unbekanntes Hafenbecken hinweisen.
Karin Schlott
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