Erdnahe Asteroiden: 2005 YU55 im Radarblick
Ständig passieren die Erde Gesteinsbrocken im All, die sich unserem Planeten bis auf wenige Monddistanzen (384 000 Kilometer) oder weniger annähern. Die meisten von ihnen sind sehr klein, wenige bis Dutzend Meter groß. Ein Beispiel ist der zehn Meter große Asteroid 2009 BD, der sich am 2. Juni 2011 der Erde bis auf die 0,9-fache Monddistanz nähert.
Am 8. November 2011 erwarten die Forscher der NASA dagegen die dichte Passage eines sehr viel größeren Brockens, nämlich des erdnahen Asteroiden 2005 YU55. An diesem Datum wird sich der rund 400 Meter große Himmelskörper der Erde bis auf 325 000 Kilometer, also die 0,85-fache Monddistanz annähern. Eine Gefahr geht von 2005 YU55 defintiv nicht aus, denn eine Kollision bei diesem Vorbeiflug ist ausgeschlossen, da seine Umlaufbahn um die Sonne präzise bekannt ist. Aber die Forscher der NASA unter der Leitung von Donald Yeomans am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien möchten die dichte Annäherung nutzen, den Himmelskörper im Detail zu untersuchen.
Eine Raumsonde lässt sich so kurzfristig nicht entsenden, zudem wären die Kosten dafür viel zu hoch. Stattdessen möchten die Forscher die Radaranlagen der NASA in ihrer Bodenstation in Goldstone, Kalifornien, dafür einsetzen, den Asteroiden mit einer Genauigkeit von vier Metern pro Bildpunkt per Radar zu erfassen.
Bereits im April 2010 gelang es einem Forscherteam um Robert McMillan an der University of Arizona den Asteroiden mit der 300-Meter-Antenne von Arecibo auf Puerto Rico mit Radar abzutasten. Die besten, aber stark verrauschten Bilder erreichten dabei eine Auflösung von 7,5 Metern pro Bildpunkt, allerdings befand sich der Asteroid damals mit 2,3 Millionen Kilometer (sechsfache Monddistanz) rund sieben Mal so weit von der Erde entfernt wie es im November 2011 der Fall ist.
Kürzlich rüstete die NASA ihre 70-Meter-Antenne des Deep Space Network in Goldstone mit neuer Radartechnik auf. Die große Antenne dient im Normalfall dem Empfang von Funksignalen von Raumsonden tief in den Weiten des äußeren Sonnensystems, wie beispielsweise der Saturnsonde Cassini oder der Plutosonde New Horizons, die kürzlich die Umlaufbahn des Planeten Uranus passierte. Aber bei besonderen Gelegenheiten nutzt die NASA die Antenne auch für die Erkundung von Asteroiden per Radar, um mehr über die Form und den Aufbau der kleinen Himmelskörper herauszufinden. Zudem lassen sich durch Radarerfassungen die Bahnen sehr präzise bestimmen.
Ein Ziel der Erkundung von 2005 YU55 ist die Erstellung eines dreidimensionalen Modells des Asteroiden mit seinen Oberflächenstrukturen. Außerdem erwarten die Forscher Aufschluss über die Rauhigkeit der Oberfläche und das Rotationsverhalten des Himmelskörpers. Es sollten sich zudem Einschlagkrater ausmachen lassen.
2005 YU55 ist ein Mitglied der Klasse der C-Typ-Asteroiden, sein Gestein enthält somit größere Mengen an elementarem Kohlenstoff. Damit dürfte er ein sehr urtümlicher Himmelskörper aus der Frühzeit der Planetenentstehung vor rund 4,6 Milliarden Jahren sein, dessen Gestein sich seitdem kaum noch verändert hat. Der Asteroid gehört zudem zu den Himmelskörpern im inneren Sonnensystem, die sich mit einem relativ geringen energetischen Aufwand auch mit einer bemannten Erkundungsmission in der Zukunft erreichen ließen. Derartige Flüge wären innerhalb der nächsten 20 Jahre denkbar.
Tilmann Althaus
Am 8. November 2011 erwarten die Forscher der NASA dagegen die dichte Passage eines sehr viel größeren Brockens, nämlich des erdnahen Asteroiden 2005 YU55. An diesem Datum wird sich der rund 400 Meter große Himmelskörper der Erde bis auf 325 000 Kilometer, also die 0,85-fache Monddistanz annähern. Eine Gefahr geht von 2005 YU55 defintiv nicht aus, denn eine Kollision bei diesem Vorbeiflug ist ausgeschlossen, da seine Umlaufbahn um die Sonne präzise bekannt ist. Aber die Forscher der NASA unter der Leitung von Donald Yeomans am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien möchten die dichte Annäherung nutzen, den Himmelskörper im Detail zu untersuchen.
Eine Raumsonde lässt sich so kurzfristig nicht entsenden, zudem wären die Kosten dafür viel zu hoch. Stattdessen möchten die Forscher die Radaranlagen der NASA in ihrer Bodenstation in Goldstone, Kalifornien, dafür einsetzen, den Asteroiden mit einer Genauigkeit von vier Metern pro Bildpunkt per Radar zu erfassen.
Bereits im April 2010 gelang es einem Forscherteam um Robert McMillan an der University of Arizona den Asteroiden mit der 300-Meter-Antenne von Arecibo auf Puerto Rico mit Radar abzutasten. Die besten, aber stark verrauschten Bilder erreichten dabei eine Auflösung von 7,5 Metern pro Bildpunkt, allerdings befand sich der Asteroid damals mit 2,3 Millionen Kilometer (sechsfache Monddistanz) rund sieben Mal so weit von der Erde entfernt wie es im November 2011 der Fall ist.
Kürzlich rüstete die NASA ihre 70-Meter-Antenne des Deep Space Network in Goldstone mit neuer Radartechnik auf. Die große Antenne dient im Normalfall dem Empfang von Funksignalen von Raumsonden tief in den Weiten des äußeren Sonnensystems, wie beispielsweise der Saturnsonde Cassini oder der Plutosonde New Horizons, die kürzlich die Umlaufbahn des Planeten Uranus passierte. Aber bei besonderen Gelegenheiten nutzt die NASA die Antenne auch für die Erkundung von Asteroiden per Radar, um mehr über die Form und den Aufbau der kleinen Himmelskörper herauszufinden. Zudem lassen sich durch Radarerfassungen die Bahnen sehr präzise bestimmen.
Ein Ziel der Erkundung von 2005 YU55 ist die Erstellung eines dreidimensionalen Modells des Asteroiden mit seinen Oberflächenstrukturen. Außerdem erwarten die Forscher Aufschluss über die Rauhigkeit der Oberfläche und das Rotationsverhalten des Himmelskörpers. Es sollten sich zudem Einschlagkrater ausmachen lassen.
2005 YU55 ist ein Mitglied der Klasse der C-Typ-Asteroiden, sein Gestein enthält somit größere Mengen an elementarem Kohlenstoff. Damit dürfte er ein sehr urtümlicher Himmelskörper aus der Frühzeit der Planetenentstehung vor rund 4,6 Milliarden Jahren sein, dessen Gestein sich seitdem kaum noch verändert hat. Der Asteroid gehört zudem zu den Himmelskörpern im inneren Sonnensystem, die sich mit einem relativ geringen energetischen Aufwand auch mit einer bemannten Erkundungsmission in der Zukunft erreichen ließen. Derartige Flüge wären innerhalb der nächsten 20 Jahre denkbar.
Tilmann Althaus
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