Ökosysteme: 2010 ein verheerendes Jahr für Korallen
El Niño und und damit verbundene hohe Wassertemperaturen haben den Korallenriffen weltweit offenbar schwere Schäden zugefügt: Von der Karibik über den Indischen Ozean bis zu den Philippinen berichten Forscher, dass vielerorts 80 bis 95 Prozent der Korallenbestände ausgebleicht und zum Teil abgestorben sind – mehr als jemals zuvor beobachtet worden war.
An vielen Orten hat sich zudem ein grauer Schleim aus abgestorbenen Mikroorganismen gelegt, der die Hoffnung auf Regeneration weiter schmälert: Die Toxine aus dem Leichentuch belasten die Korallen zusätzlich. Neben den erhöhten Wassertemperaturen schadete auch die überwiegend ruhige Hurrikansaison den Tieren: Die Stürme wirbeln normalerweise das Meer auf und vermischen dadurch wärmere und kühlere Schichten zum Wohl der Korallen.
Noch gravierendere Schäden berichtet Pierre Fidenci von der Organisation Endangered Species International von den Gewässern rund um die Philippinen, die dieses Jahr durch El Niño besonders getroffen wurden. Bis zu 95 Prozent aller beobachteten Riffe hatten ihre Farbe verloren, weil die Korallen ihre farbgebenden Algensymbionten – die so genannten Zooxanthellen – hitzebedingt freigesetzt hatten. Wie in der Karibik überzieht eine graue Schicht aus schädlichen Algen die Riffe, und mancherorts zerfallen die toten Kalkgerüste bereits unter den anrollenden Wellen.
Mit dem Niedergang vereinfacht sich die Struktur des Ökosystem, weshalb die gesamte Artenvielfalt leidet. Dadurch verlieren die Korallenriffe allerdings ihren Reiz für den Tourismus und die Erträge aus dem Fischfang gehen zurück. Lebende Korallenbänke mindern zudem die Wucht von Sturmfluten und schützen somit die Küste vor größeren Schäden. (dl)
In der östlichen Karibik blichen bereits 2005 mehr als 80 Prozent der Riffe aus, die Hälfte davon erholte sich später nicht mehr von dem Ereignis. Die überdurchschnittlich warmen Wassertemperaturen seit letztem Juni dürften diese Werte jedoch nochmals steigern, fürchten Mark Eakin von der U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Silver Spring und seine Kollegen. Meldungen über verblasste Korallenbestände reichen von der Küste Panamas über die Niederländisch-Antillen bis nach Puerto Rico.
An vielen Orten hat sich zudem ein grauer Schleim aus abgestorbenen Mikroorganismen gelegt, der die Hoffnung auf Regeneration weiter schmälert: Die Toxine aus dem Leichentuch belasten die Korallen zusätzlich. Neben den erhöhten Wassertemperaturen schadete auch die überwiegend ruhige Hurrikansaison den Tieren: Die Stürme wirbeln normalerweise das Meer auf und vermischen dadurch wärmere und kühlere Schichten zum Wohl der Korallen.
Noch gravierendere Schäden berichtet Pierre Fidenci von der Organisation Endangered Species International von den Gewässern rund um die Philippinen, die dieses Jahr durch El Niño besonders getroffen wurden. Bis zu 95 Prozent aller beobachteten Riffe hatten ihre Farbe verloren, weil die Korallen ihre farbgebenden Algensymbionten – die so genannten Zooxanthellen – hitzebedingt freigesetzt hatten. Wie in der Karibik überzieht eine graue Schicht aus schädlichen Algen die Riffe, und mancherorts zerfallen die toten Kalkgerüste bereits unter den anrollenden Wellen.
Und ähnlich schlecht sieht es westlich von Sumatra in der Andamanensee aus, von der Stuart Campbell von der Wildlife Conservation Society großflächige Korallenbleiche meldet, die von mehr als 34 Grad Celsius warmen Meerwasser ausgelöst wurden – Korallen gedeihen bevorzugt bei Temperaturen zwischen 20 und maximal 29 Grad Celsius. Liegen die Werte längere Zeit darüber, beginnen die Zooxanthellen Giftstoffe abzusondern, statt über ihre Fotosynthese beim Aufbau des Kalkgerüsts der Korallen zu helfen. Kehren die Temperaturen längere Zeit nicht zu normalen Werten zurück, nehmen die Nesseltiere ihre Untermieter nicht wieder auf und gehen schließlich ein.
Mit dem Niedergang vereinfacht sich die Struktur des Ökosystem, weshalb die gesamte Artenvielfalt leidet. Dadurch verlieren die Korallenriffe allerdings ihren Reiz für den Tourismus und die Erträge aus dem Fischfang gehen zurück. Lebende Korallenbänke mindern zudem die Wucht von Sturmfluten und schützen somit die Küste vor größeren Schäden. (dl)
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