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Arachniden: Weltgrößte Vogelspinnendichte entdeckt

Arachnophobiker sollten die Gegend um Maningrida im australischen Northern Territory meiden. Ein Biologe entdeckte dort zehntausende Vogelspinnen auf kleiner Fläche.
Vogelspinne

Wer Angst vor Spinnen hat, sollte zukünftig ein sumpfiges Gelände am Rande des Örtchens Maningrida im australischen Northern Territory meiden: Innerhalb eines nur zehn Kilometer langen Abschnitts in einem Auengebiet sollen schätzungsweise mindestens 25 000 Vogelspinnen leben – die größte Dichte auf kleinem Raum, die bislang von den normalerweise einzeln lebenden Großspinnen weltweit entdeckt wurde. Das melden australische Nachrichtenmedien unter Berufung auf den Biologen Robert Raven vom Queensland Museum, der die Kolonie im Judburra Gregory National Park entdeckt hat (Bilder im verlinkten Artikel). "Das ist unglaublich. Normalerweise entdecken wir auf einer derartigen Fläche maximal 200 bis 300 der Tiere", so Raven gegenüber den Medien. Bislang haben die Forscher auch noch überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, was die extreme Dichte der Art verursacht. "Womöglich fehlen Fressfeinde, oder es gibt Nahrung im Überfluss", rätselt der Biologe. Zur Hauptnahrung der Achtbeiner zählen während der Feuchtzeit die zahlreichen Frösche – vielleicht ein Grund, warum es im Umfeld der Kolonie praktisch keine Aga-Kröten gibt. Die eingeschleppten Amphibien haben sich in den letzten Jahren auch im Northern Territory ausgebreitet, wo sie optimale Lebensbedingungen vorfinden.

Sicher ist, dass die Art erst 2006 von Wissenschaftlern entdeckt wurde und bis heute einer formalen Beschreibung und damit auch eines offiziellen Namens harrt. Deshalb weiß man bislang auch wenig über die Biologie der Spezies, die allerdings sehr gut schwimmen und sogar tauchen kann, wie Beobachtungen zeigten. Dabei "hüllt" sie sich in zahlreiche Luftblasen, die sich zwischen den Haaren ihres Körpers bilden. Den darin befindlichen Sauerstoff nutzt sie dabei auch zum Atmen. Zudem kann sie zu den überschwemmten Eingängen ihrer unterirdischen Höhlen tauchen, wie ein Versuch zeigte. Raven hofft, dass man die extreme Dichte der Tiere eventuell zur Gewinnung ihrer Gifte nutzen könnte: Die Tiere sondern mit ihrem Biss ein Toxin ab, das kleinere Beute tötet. Bei Menschen löst er heftige Übelkeit sowie Schmerzen aus, die jedoch ohne Langzeitfolgen nach wenigen Stunden nachlassen. Eventuell daraus erzeugte Medikamente könnten dann über Patentgebühren den Bewohnern von Maningrida zugutekommen und den Nationalpark mitfinanzieren. Zu Ravens Bedauern fand sich jedoch bislang niemand, der die Spinnen in diesem entlegenen Gebiet erforschen wollte.

Jeglicher Grundlage entbehren übrigens Artikel, die davon sprechen, dass eine "Spinneninvasion" das Dorf "heimsucht" oder "terrorisiert". Die einheimische Bevölkerung kennt die Art schon lange, und Aboriginekinder führten die Forscher vor zehn Jahren erstmals zu den Spinnen – die zudem außerhalb der Ansiedlung massenhaft leben.

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