Fossilien: 450 Millionen Jahre alte Eier gefunden
Schlamm und Schwefel eines uralten Meeresbodens bewahrten einen einzigartigen Fund: die Eier eines Trilobiten, eines entfernten, lange ausgestorbenen Verwandten der modernen Insekten. Die Trilobiten waren 300 Millionen Jahre lang eine der erfolgreichsten Tiergruppen der Erde, bis sie beim größten Massensterben der Erdgeschichte untergingen. Über die Fortpflanzung und frühen Jugendstadien der Urgliederfüßer, die oberflächlich Kellerasseln ähnelten und sich wie diese zusammenrollen konnten, war bisher allerdings praktisch nichts bekannt. Der neue Fund erlaubt nun einige Schlussfolgerungen, berichtet eine Arbeitsgruppe um Thomas A. Hegna von der Western Illinois University in Macomb.
Das 450 Millionen Jahre alte Fossil eines Triarthrus eatoni stammt aus dem Lorraine-Schiefer im Staat New York und ist mit fast allen Details erhalten, weil sein gesamtes Chitinskelett durch das schwefelhaltige Mineral Pyrit ersetzt wurde. Sichtbar sind auch die mutmaßlichen Eier des Tieres, eine Gruppe ovaler Strukturen unter dem Kopfschild. Die nächsten lebenden Verwandten der Trilobiten, die Pfeilschwanzkrebse, tragen ihre Eier bis heute unter dem Kopfschild.
Nach Ansicht von Hegnas Arbeitsgruppe kann man aus dem Fund schließen, dass die Trilobiten ihre unbefruchteten Eier durch eine bisher unbekannte Öffnung am Kopf ausstießen, so dass sie im Wasser mit den männlichen Keimzellen zusammentrafen – ebenfalls wie bei den heutigen Pfeilschwanzkrebsen. Auch über die Jugendstadien geben die Eier Auskunft: Sie sind nämlich deutlich kleiner als die kleinsten bekannten Larvenschilde dieser Art. Trilobiten dürften also ohne Panzerung aus den Eiern geschlüpft sein.
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