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Hernán Cortés: 500 Jahre alte Anker sollen zu Wracks führen

Im Golf von Mexiko haben Archäologen zwei Anker gefunden. Sie sollen zur versunkenen Flotte des spanischen Eroberers Hernán Cortés gehören. Die wird seit 1519 vermisst.
Ein Kachelgemälde zeigt, wie Hernán Cortés seine Flotte bei der Ankunft in Mexiko versenkt.

Unterwasserarchäologen haben vor der Küste Mexikos zwei eiserne Anker gefunden. Das geschätzte Alter: 500 Jahre. Ihr Fundort: die Gewässer nahe Veracruz, dem einstigen Villa Rica. Und damit ungefähr dort, wo der spanische Eroberer Hernán Cortés einst an Land gegangen sein soll. Damit steigt die Hoffnung, die Wracks seiner Flotte zu finden. Die nämlich sind bislang verschollen.

Im Jahr 1519 war Cortés unterwegs, um im Dienste Spaniens die Azteken im heutigen Mexiko zu bekehren und zu versklaven. Spanien hatte die größten Inseln der Antillen bereits besetzt, es galt daher, unter anderem von Kuba aus auf das amerikanische Festland zuzusteuern. Am 10. Februar stach Cortés in See. Elf Schiffe gehörten zur Flotte, an Bord waren ein paar hundert Mann. Wenige Wochen später landeten sie an und begannen ihren grausamen Eroberungszug. Die Schiffe ließ Cortés sicherheitshalber zerstören. Doch wo genau?

Bis heute suchen Archäologen die Wracks. Mit den 2019 gefundenen Ankern gibt es neue Hinweise auf den möglichen Fundort. Sie haben die Jahrhunderte in etwa 10 bis 15 Meter Tiefe überdauert, wie ein Team von Mexikos Nationalem Institut für Anthropologie und Geschichte berichtet. Die Anker hätten unter einer dicken Schicht Sediment von bis zu anderthalb Metern gelegen. Sie seien zwei Meter lang und würden zwischen den Armen rund 65 Zentimeter messen, heißt es weiter. Aufgespürt hat das Team sie mit Hilfe eines Magnetometers.

Dieser Anker soll 500 Jahre alt sein.

Die beiden Stücke ergänzen einen Fund von 2018. Der damals entdeckte Anker stammt Analysen zufolge aus dem 15. Jahrhundert und wurde aus dem Holz einer für Spanien typischen Eiche gefertigt. Weil die Artefakte nur 300 Meter voneinander entfernt lagen, lasse sich daraus schließen, dass alle Schiffe zu einer Flotte gehörten.

»Die Eroberung Mexikos war ein bedeutendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte, und diese Wracks, wenn wir sie finden, wären Symbole für den kulturellen Zusammenstoß, der zu dem führte, was heute der Westen ist«, wird Frederick Hanselmann in der Pressemitteilung zitiert. Der Archäologe hat die Anker mit entdeckt.

Hanselmann und das Team wollen zu den Fundorten zurückkehren, um nach weiteren Artefakten zu suchen. Laut dem Team gibt es bereits 15 Stellen, die viel versprechend sind.

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