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Ökologie: Abholzung beeinträchtigt Affen noch nach Jahrzehnten

Manche Affenarten leiden auch beinahe drei Jahrzehnte nach dem Stopp intensiver Abholzung in ihrem Lebensraum noch unter den Folgen: Die Veränderungen im ökologischen Zusammenspiel beeinträchtigen eine ausgewogene Ernährung der Tiere und macht sie so anfälliger für Parasiten. So fanden Thomas Gillespie von der Universität von Illinois in Urbana-Champaign und seine Kollegen im Kibale-Nationalpark in Uganda in den Exkrementen von Kongoweißnasen (Cercopithecus ascanius) aus ehemaligen Rodungsflächen mehr Parasiten als bei Artgenossen unberührter Gebiete. Sie waren zudem von Schmarotzern befallen, die in den Naturwäldern nicht auftreten.

Die Individuenzahl der zu den Meerkatzen zählenden Affenart hat sich seit dem Ende der Forstaktivitäten nicht erholt, sondern geht weiter zurück. Anders sieht es bei den Stummelaffen Piliocolobus tephrosceles und den Mantelaffen (Colobus guereza) aus: Ihre Zahlen beginnen wieder zu klettern.

Gillespie und seine Kollegen halten das Nahrungsangebot für des Rätsels Lösung: Während die Stummel- und die Mantelaffen vorwiegend Blätter fressen und so genug Nahrung in den sich regenierenden Waldstücken finden, sind die Kongoweißnasen mehr auf Früchte angewiesen. Da diese Bäume aber weit gehend abgeholzt wurden, erhalten die Tiere weder Proteine noch Minerale in ausreichender Menge für ein starkes Immunsystem, spekulieren die Forscher. Das Problem verschärft sich, da Elefantenherden einen in die Lichtungen eingewanderten Busch fressen und so den Jungwuchs der Bäume zertrampeln.

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