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News: Abkühlen verhindert Todesfälle

Je höher die Körpertemperatur eines Patienten mit Schlaganfall, desto ungünstiger sind die Zukunftsaussichten. Wissenschafter aus Spanien und Deutschland haben Hinweise darauf gefunden, daß eine Absenkung der Körpertemperatur sogar als Therapie ins Auge zu fassen ist.
Dr. Jose Castillo vom Hospital Xeral de Galicia in Santiago de Compostela und seine Co-Autoren haben ihre Ergegnisse in der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift Stroke veröffentlicht (Abstract).

Die spanischen Wissenschafter – so der österreichische Internet-Informationsdienst für Ärzte MedAustria – betonen, daß eine "erhöhte Temperatur" über 37,5 Grad Celsius bei Patienten mit Gehirnschlag behandelt werden sollte. Bei 260 Patienten mit einem solchen "Insult" maßen sie das "Fieber" innerhalb der ersten 72 Stunden nach Einlieferung ins Krankenhaus.

60 Prozent der Kranken hatten eine Körpertemperatur von mehr als 37,5 Grad. Die meisten davon litten auch an einer Infektion. Nach drei Monaten zeigte sich, daß in jener Gruppe der Kranken, die eine normale Körpertemperatur aufgewiesen hatten, die Sterblichkeit nur ein Prozent betragen hatte. Eine erhöhte Temperatur hingegen führte zu einem Sterberisiko von 15,6 Prozent.

Das umgekehrte "Experiment" führten Dr. S. Schwab und andere Wissenschafter in Heidelberg durch. Sie senkten die Körpertemperatur von Kranken mit einem schweren Infarkt in der mittleren Gehirnarterie vorübergehend auf nur noch 33 Grad Celsius. Normalerweise sterben laut den Ärzten 80 Prozent der Patienten mit einem derart schweren Schlaganfall.

Die Absenkung der Körpertemperatur reduzierte die Sterblichkeit um mehr als die Hälfte auf 36 Prozent. Die Wissenschafter führen das auf die Verringerung des Blutdrucks im Gehirn zurück. Eine solche Hypothermie wird auch bei schweren gefäßchirurgischen Eingriffen eingesetzt.

Ein Problem: Durch die Hypothermie-Behandlung bekommen die Patienten leicht – nämlich 40 Prozent von ihnen – eine Lungenentzündung. – Und auch das ist nicht wirklich ungefährlich bei bereits Schwerkranken.

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