News: Abschied vom Mythos einer neuen Sprache
Es sei keineswegs so, daß vorwiegend in Abkürzungen und exotischen Smilies kommuniziert werde. In der virtuellen Welt zeige sich wie in der realen Welt eine sprachliche Variation, die von der Kommunikationssituation, dem Kommunikationspartner und dem Medium abhänge, erläutert Professor Dr. Peter Schlobinski die Ergebnisse der Studie. Dies sei auch im Internet nicht anders. Herausgebildet habe sich ein Stilmix, der einerseits durch mediale, andererseits durch sprechsprachliche Aspekte gekennzeichnet sei.
Auch die Chat-Kommunikation funktioniert im Wesentlichen nicht anders:
Der Text ist für diejenigen, die noch nie gechattet haben, sicherlich undurchsichtig, wenn nicht gar konfus. Es scheint sich eine seltsame Schnell- und Kurzsprache entwickelt zu haben, die alle im Channel beherrschen. Doch dahinter verbirgt sich aus Sicht der Sprachwissenschaftler nur ein Stilmix aus graphostilistischen, sprechsprachlichen und normal-schriftsprachlichen Elementen. Aus der Untersuchung der hannoverschen Sprachwissenschaftler ist die erste Monographie zum Thema "Sprache und Kommunikation im Internet" entstanden. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Kommunikation in Emails, Newsgroups, Chats sowie Netztelefonie und Videokonferenzen. Darüber hinaus haben Prof. Schlobinski und sein Team Netzliteratur, Online-Zeitschriften und Web-Radio analysiert sowie den Stand von Internet-Werbung und Homepages unter die Lupe genommen. Siehe auch
"Die Kultur des Briefschreibens"
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