Weltraummüll: Absturz des Satelliten UARS steht unmittelbar bevor
Ergänzung vom 24.9., 21.00 Uhr MESZ
In einer im Internet übertragenen Telekonferenz, die am 24.9. um 20 Uhr MESZ begann, hat die NASA bestätigt, dass der Satellit UARS über dem Nordpazifik verglüht ist. Der Absturzzeitpunkt wurde mit 6.16 Uhr angegeben. Bereits zuvor hatte die NASA vom Pazifik als Absturzgebiet gesprochen, für den Zeitpunkt aber ein absurd großes Zeitintervall von 106 Minuten angegeben (5.23 Uhr bis 7.09 Uhr MESZ). In dieser Zeitspanne umrundete der Satellit mehr als einmal die Erde.
Derzeit (Update vom 23. September 2001, 23.50 Uhr MESZ) befindet sich UARS in einer Umlaufbahn zwischen 148 und 153 Kilometer Höhe über der Erdoberfläche. In den letzten 20 Stunden ist seine Bahn pro Stunde um etwa 1,2 km abgesunken. Das ist langsamer, als ursprünglich erwartet. Eine Vorhersage ist schwierig, da die Abbremsrate in der Hochatmosphäre durch die Aktivität der Sonne und durch das Trudeln des Satelliten beeinflusst wird. Mit seinem Absturz ist nun am frühen Morgen des 24. September zu rechnen. Der wahrscheinlichste Zeitpunkt liegt nach Angaben des Center for Orbital and Reentry Debris Studies um 6.04 Uhr MESZ; allerdings beträgt die Unsicherheit der Prognose +/- drei Stunden.
Der Satellit wiegt insgesamt 5,7 Tonnen und befindet sich auf einer Umlaufbahn, die um 57 Grad gegenüber dem Erdäquator geneigt ist. Somit überfliegt er auch Mitteleuropa. Die nächsten Überflüge ereignen sich am 24.9. gegen 2.07 Uhr und 3.38 Uhr MESZ (Quelle: www.heavens-above.com). Es ist nun eher unwahrscheinlich, dass UARS bei einem dieser Überflüge über Mitteleuropa verglüht. Eine Prognose des Absturzortes ist nach wie vor kaum möglich. Erst ein bis zwei Stunden vorher lässt sich der Zeitpunkt des Wiedereintritts auf etwa 25 Minuten genau angeben. Wegen der hohen Geschwindigkeit des Satelliten bedeutet das aber einen etwa 12000 Kilometer langen Streifen. Trifft die prognostizierte Zeit von 6.04 Uhr MESZ zu, würde der Satellit über dem Pazifischen Ozean verglühen.
Die NASA rechnet damit, dass der Satellit zu rund 90 Prozent durch die enorme Reibungshitze beim Wiedereintritt verglüht, so dass maximal eine halbe Tonne an Trümmern auf der Erdoberfläche einschlagen wird. Es handelt sich beispielsweise um widerstandsfähige Strukturteile aus Titan oder Beryllium. Insbesondere die leeren Treibstofftanks könnten den Wiedereintritt überleben. Das Risiko, dass die Trümmer einen Menschen schädigen könnten, schätzt die NASA als äußerst gering ein. Auch beim katastrophalen Auseinanderbrechen der Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003 über dem dichtbesiedelten Süden der USA kamen keine Personen zu Schaden. Seinerzeit stürzten mehrere dutzend Tonnen an Raumfährentrümmern zur Erde.
Den aktuellen Stand der Ereignisse um UARS teilt die NASA auf einer speziellen Website mit. Zudem können Sie unseren aktuellen Twitter-Feed verfolgen unter: http://twitter.com/#!/sterne_weltraum
Tilmann Althaus und Uwe Reichert
In einer im Internet übertragenen Telekonferenz, die am 24.9. um 20 Uhr MESZ begann, hat die NASA bestätigt, dass der Satellit UARS über dem Nordpazifik verglüht ist. Der Absturzzeitpunkt wurde mit 6.16 Uhr angegeben. Bereits zuvor hatte die NASA vom Pazifik als Absturzgebiet gesprochen, für den Zeitpunkt aber ein absurd großes Zeitintervall von 106 Minuten angegeben (5.23 Uhr bis 7.09 Uhr MESZ). In dieser Zeitspanne umrundete der Satellit mehr als einmal die Erde.
Nur noch wenige Stunden bleiben dem ausgedienten NASA-Forschungssatelliten UARS (Upper Atmosphere Research Satellite), der vor rund 20 Jahren zur Erkundung der oberen Erdatmosphäre gestartet wurde. Er ist seit dem Jahr 2005 abgeschaltet. UARS wurde seinerzeit kurz vor seiner endgültigen Deaktivierung durch Einsatz seines restlichen Treibstoffs in eine niedrigere Erdumlaufbahn verschoben, um ihn rascher zum Absturz zu bringen.
Derzeit (Update vom 23. September 2001, 23.50 Uhr MESZ) befindet sich UARS in einer Umlaufbahn zwischen 148 und 153 Kilometer Höhe über der Erdoberfläche. In den letzten 20 Stunden ist seine Bahn pro Stunde um etwa 1,2 km abgesunken. Das ist langsamer, als ursprünglich erwartet. Eine Vorhersage ist schwierig, da die Abbremsrate in der Hochatmosphäre durch die Aktivität der Sonne und durch das Trudeln des Satelliten beeinflusst wird. Mit seinem Absturz ist nun am frühen Morgen des 24. September zu rechnen. Der wahrscheinlichste Zeitpunkt liegt nach Angaben des Center for Orbital and Reentry Debris Studies um 6.04 Uhr MESZ; allerdings beträgt die Unsicherheit der Prognose +/- drei Stunden.
Der Satellit wiegt insgesamt 5,7 Tonnen und befindet sich auf einer Umlaufbahn, die um 57 Grad gegenüber dem Erdäquator geneigt ist. Somit überfliegt er auch Mitteleuropa. Die nächsten Überflüge ereignen sich am 24.9. gegen 2.07 Uhr und 3.38 Uhr MESZ (Quelle: www.heavens-above.com). Es ist nun eher unwahrscheinlich, dass UARS bei einem dieser Überflüge über Mitteleuropa verglüht. Eine Prognose des Absturzortes ist nach wie vor kaum möglich. Erst ein bis zwei Stunden vorher lässt sich der Zeitpunkt des Wiedereintritts auf etwa 25 Minuten genau angeben. Wegen der hohen Geschwindigkeit des Satelliten bedeutet das aber einen etwa 12000 Kilometer langen Streifen. Trifft die prognostizierte Zeit von 6.04 Uhr MESZ zu, würde der Satellit über dem Pazifischen Ozean verglühen.
Die NASA rechnet damit, dass der Satellit zu rund 90 Prozent durch die enorme Reibungshitze beim Wiedereintritt verglüht, so dass maximal eine halbe Tonne an Trümmern auf der Erdoberfläche einschlagen wird. Es handelt sich beispielsweise um widerstandsfähige Strukturteile aus Titan oder Beryllium. Insbesondere die leeren Treibstofftanks könnten den Wiedereintritt überleben. Das Risiko, dass die Trümmer einen Menschen schädigen könnten, schätzt die NASA als äußerst gering ein. Auch beim katastrophalen Auseinanderbrechen der Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003 über dem dichtbesiedelten Süden der USA kamen keine Personen zu Schaden. Seinerzeit stürzten mehrere dutzend Tonnen an Raumfährentrümmern zur Erde.
Den aktuellen Stand der Ereignisse um UARS teilt die NASA auf einer speziellen Website mit. Zudem können Sie unseren aktuellen Twitter-Feed verfolgen unter: http://twitter.com/#!/sterne_weltraum
Tilmann Althaus und Uwe Reichert
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