Covid-19: Acht Wege zum Corona-Impfstoff
Mehr als 90 Impfstoffe gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 werden derzeit von Forschungsteams in Unternehmen und Universitäten auf der ganzen Welt entwickelt. Die Forscher erproben verschiedene Technologien. Einige davon brachten bisher noch keine zugelassenen Impfstoffe gegen andere Krankheitserreger hervor. Mindestens sechs Arbeitsgruppen haben bereits damit begonnen, ihre Mittel an Freiwillige zu verabreichen; andere haben Tierversuche gestartet. Dieser grafische Leitfaden erklärt die unterschiedlichen Impfstoffkonzepte:
Eine Vielfalt an Möglichkeiten
Alle Impfstoffe zielen darauf ab, den Körper mit einem Antigen zu konfrontieren, das zwar keine Krankheit verursacht, aber eine Antwort des Immunsystems hervorruft. Diese soll das Virus blockieren oder töten, wenn die Person dann tatsächlich infiziert wird. Es gibt mindestens acht Arten von Impfstoffen, die derzeit gegen das Coronavirus entwickelt werden. Sie beinhalten unterschiedliche Viren oder Teile davon.
Vakzine, die das Virus selbst enthalten
Mindestens sieben Teams entwickeln Impfstoffe, die das Virus selbst enthalten, entweder in abgeschwächter oder inaktivierter Form. Viele bewährte Impfstoffe, beispielsweise gegen Masern und Polio werden auf diese Weise hergestellt. Sie erfordern aber umfangreiche Sicherheitstests. Die Firma Sinovac Biotech in Peking hat bereits damit begonnen, eine inaktivierte Version von Sars-CoV-2 am Menschen zu testen.
Impfstoffe aus fremden Viren
Zirka 25 Gruppen geben an, dass sie an Impfstoffen auf der Basis viraler Vektoren arbeiten. Hierfür werden Viren, etwa Masern- oder Adenoviren, gentechnisch so verändert, dass sie im menschlichen Körper Coronavirus-Proteine produzieren können. Gleichzeitig werden die Viren so abgeschwächt, dass sie keine Krankheiten mehr verursachen können. Bei diesen Viren unterscheidet man zwei Arten: solche, die sich in unseren Zellen noch vermehren können, und solche, die das nicht mehr können, weil wichtige Gene deaktiviert sind.
Erbgut als Impfstoff
Mindestens 20 Teams wollen genetische Informationen – in Form von DNA oder RNA – für ein Coronavirus-Protein verwenden. Die Nukleinsäure wird in Zellen eingeschleust, die sie dann in Kopien des viralen Proteins übersetzen. Die meisten dieser Impfstoffe liefern die Bauanleitung für das Spike-Protein des Virus.
Auch Virusproteine eignen sich als Vakzine
Viele Forscher wollen Coronavirus-Proteine direkt in den Körper injizieren. Auch Fragmente von Proteinen oder Hüllproteine, die das Äußere des Coronavirus nachahmen, können verwendet werden.
Die meisten Projekte stammen aus der Industrie
Mehr als 70 Prozent der Teams, die momentan die Impfstoffforschung anführen, stammen aus der Industrie oder von Privatfirmen. Klinische Studien beginnen mit Sicherheitstests an Tieren und relativ wenigen Menschen. Um festzustellen, ob ein Impfstoff eine Immunantwort hervorruft, folgen Studien mit mehr Probanden. Die Forscher sind dabei, diese Schritte zu beschleunigen und hoffen, binnen 18 Monaten einen fertigen Impfstoff zu haben.
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