Umweltgifte: Ackerunkraut verursacht osteuropäische Nierenkrankheit
Eine seit Jahrzehnten mysteriöse, auf den Balkan begrenzte, schwere Nierenkrankheit wird durch Giftstoffe aus einem Unkraut verursacht, glaubt ein internationales Forscherteam um Arthur Grollman von der Universität von Stony Brook in New York.
Die seit den 1950er Jahren bekannte so genannte Balkan-Nephropathie ähnelt chronischen, durch Schwermetalle verursachten Nierenschäden und tritt fast ausschließlich in einigen Regionen Bulgariens, Rumäniens und des ehemaligen Jugoslawiens auf, ohne dass dafür bisher eine Ursache bekannt war. Nun entdeckte das Wissenschaftlerteam, dass das Mehl vieler Mühlen der Region mit Samen der Osterluzei (Aristolochia clematis) verunreinigt ist.
Inhaltsstoffe der Pflanze verursachen in Tierversuchen DNA-Schäden, die nun Grollman und Kollegen auch in Gewebeproben kroatischer Nierenkranker entdeckten. Sie erkannten zudem kanzerogene Veränderungen im Tumorsupressorgen p53, die typischerweise durch den Pflanzeninhaltsstoff Aristolochinsäure entstehen.
Die örtlichen Landwirte verzichten häufig auf Herbizide und jäten ihre Getreidefelder nicht ausreichend sorgfältig, spekulieren die Forscher. Zugleich warnen die Forscher davor, Frauen Aristolochia clematis weiter wie bisher als Naturheilkraut zur Beschleunigung der Nachgeburt zu verabreichen. (jo)
Die seit den 1950er Jahren bekannte so genannte Balkan-Nephropathie ähnelt chronischen, durch Schwermetalle verursachten Nierenschäden und tritt fast ausschließlich in einigen Regionen Bulgariens, Rumäniens und des ehemaligen Jugoslawiens auf, ohne dass dafür bisher eine Ursache bekannt war. Nun entdeckte das Wissenschaftlerteam, dass das Mehl vieler Mühlen der Region mit Samen der Osterluzei (Aristolochia clematis) verunreinigt ist.
Inhaltsstoffe der Pflanze verursachen in Tierversuchen DNA-Schäden, die nun Grollman und Kollegen auch in Gewebeproben kroatischer Nierenkranker entdeckten. Sie erkannten zudem kanzerogene Veränderungen im Tumorsupressorgen p53, die typischerweise durch den Pflanzeninhaltsstoff Aristolochinsäure entstehen.
Die örtlichen Landwirte verzichten häufig auf Herbizide und jäten ihre Getreidefelder nicht ausreichend sorgfältig, spekulieren die Forscher. Zugleich warnen die Forscher davor, Frauen Aristolochia clematis weiter wie bisher als Naturheilkraut zur Beschleunigung der Nachgeburt zu verabreichen. (jo)
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