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Tang-Dynastie: Adlige ritt auf Esel zum Polo-Match

Ihrem Gemahl brachten Polokünste den Job eines Generals ein, und auch die Dame Cui Shi ritt vermutlich selbst die eine oder andere Partie. Allerdings wohl nicht hoch zu Ross.
Kopf eines Esels aus dem Grab von Cui Shi

Im Grab einer chinesischen Adligen des 9. Jahrhunderts haben Archäologen die Knochen von drei Eseln gefunden. Vermutlich dienten sie der Frau mit dem Namen Cui Shi einst als Reittiere bei einer etwas ungefährlicheren Variante des Polos. Anders jedenfalls können sich die Forscher um Songmei Hu von der Archäologischen Akademie Shaanxi das Vorhandensein der sonst nicht besonders hoch geschätzten Tiere erklären.

Die Tiere waren wohl verhältnismäßig klein und verraten durch ihre Knochen, dass sie nicht wie Karawanenesel ihr Leben lang geradeaus liefen. Beides passe zu ihrer Verwendung im Reitsport. Auch in der Literatur sei überliefert, dass Frauen der besseren Gesellschaft Eselpolo spielten, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Veröffentlichung im Fachmagazin »Antiquity«.

Gefunden wurde das stark beraubte Grab 2012 in der einstigen Metropole Xi'an, die vor allem für ihre Terrakottaarmee berühmt ist. Die Stadt am Ostende der Seidenstraße zählte zu Zeiten von Cui Shi wohl zu den größten der damaligen Welt. Dass das Polospiel im Leben von Cui Shi eine herausgehobene Stellung hatte, ist in alten Texten überliefert. Demnach wurde ihr Gatte Bao Gao vom polobegeisterten Kaiser Xizong auf Grund seiner Fähigkeiten im Spiel in den Rang eines Generals befördert. Allerdings war der Einsatz auf dem Spielfeld mit großen Gefahren für Leib und Leben verbunden. Bao Gao etwa verlor dabei ein Auge.

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