Virologie: Ähnliche Gene schützen Affen und Menschen vor Lentiviren
Wissenschaftler der Universität von Alberta in Kanada identifizierten ein Gen, das die Ausbreitung des HI-Virus in menschlichen Zellkulturen verlangsamt. Varianten der gleichen Genfamilie existieren unabhängig auch in verschiedenen Affen und schützen diese offenbar vor der Virusinfektion, berichtet zugleich ein zweites Forscherteam der Harvard Medical School.
Das kanadische Team um Stephen Barr hatte untersucht, auf welche Weise Typ-1-Interferone die HIV-Vermehrung bremsen können. Sie bestätigten zunächst frühere Untersuchungen, nach denen die Interferone das Gen Trim22 menschlicher Zellen in Kultur stark aktivieren. Trim22 blockiert anschließend den intrazellulären Transport des Virusproteins Gag, so die Forscher weiter, und behindert dadurch den Zusammenbau der Viren [1]. Damit sei ein Anti-HI-viraler Mechanismus der Typ-1-Interferone aufgedeckt, so Barr.
Ebenfalls zur Gruppe der von der Trim-Genfamilie kodierten antiviralen Proteine gehört das in asiatischen Makaken gefundene Hybridgen Trim5/CypA, mit dem sich ein Wissenschaftlerteam um Welkin Johnson beschäftigte. Als Genprodukt von Trim5/CypA entsteht wegen einer Mutation in einer Schnittstellenregion und der daraus resultierenden Fusion von Zwischenprodukten ein größeres Kombinations-Eiweiß, welches die Infektion durch HI-Viren-Verwandte des Affen blockieren kann.
Ein ganz ähnliches arbeitendes Fusionsprodukt namens TrimCyp hatten Forscher zuvor auch schon in südamerikanischen Nachtaffen beschrieben. In anderen südamerikanische Verwandten wie auch in dem Verwandtschaftskreis von Makaken fehlen die Hybridgene aber. Johnson und Kollegen schließen daraus und aus DNA-Analysen, dass die beiden ähnlichen antiviralen Hybridgene unabhängig voneinander in einem konvergenten Evolutionsprozess entstanden sind [2].
Die Produkte der Trim-Genfamilie erfüllen viele Aufgaben in den Zellen, viele sind an Mechanismen des Abbaus schädlicher oder überflüssiger Eiweiße beteiligt. In Affen blockiert Trim5a die Invasion von Retroviren. Das in der Nähe von Trim5 auf der DNA kodierte CypA bindet an die Hüllproteine verschiedener Lentiviren, zu denen auch das HI-Virus und seine Affenvariante SIV zählt. Nur die mutationsbedingte Kombination der beiden Genprodukte bremst den virale Replikationszyklus effizient. (jo)
Das kanadische Team um Stephen Barr hatte untersucht, auf welche Weise Typ-1-Interferone die HIV-Vermehrung bremsen können. Sie bestätigten zunächst frühere Untersuchungen, nach denen die Interferone das Gen Trim22 menschlicher Zellen in Kultur stark aktivieren. Trim22 blockiert anschließend den intrazellulären Transport des Virusproteins Gag, so die Forscher weiter, und behindert dadurch den Zusammenbau der Viren [1]. Damit sei ein Anti-HI-viraler Mechanismus der Typ-1-Interferone aufgedeckt, so Barr.
Ebenfalls zur Gruppe der von der Trim-Genfamilie kodierten antiviralen Proteine gehört das in asiatischen Makaken gefundene Hybridgen Trim5/CypA, mit dem sich ein Wissenschaftlerteam um Welkin Johnson beschäftigte. Als Genprodukt von Trim5/CypA entsteht wegen einer Mutation in einer Schnittstellenregion und der daraus resultierenden Fusion von Zwischenprodukten ein größeres Kombinations-Eiweiß, welches die Infektion durch HI-Viren-Verwandte des Affen blockieren kann.
Ein ganz ähnliches arbeitendes Fusionsprodukt namens TrimCyp hatten Forscher zuvor auch schon in südamerikanischen Nachtaffen beschrieben. In anderen südamerikanische Verwandten wie auch in dem Verwandtschaftskreis von Makaken fehlen die Hybridgene aber. Johnson und Kollegen schließen daraus und aus DNA-Analysen, dass die beiden ähnlichen antiviralen Hybridgene unabhängig voneinander in einem konvergenten Evolutionsprozess entstanden sind [2].
Die Produkte der Trim-Genfamilie erfüllen viele Aufgaben in den Zellen, viele sind an Mechanismen des Abbaus schädlicher oder überflüssiger Eiweiße beteiligt. In Affen blockiert Trim5a die Invasion von Retroviren. Das in der Nähe von Trim5 auf der DNA kodierte CypA bindet an die Hüllproteine verschiedener Lentiviren, zu denen auch das HI-Virus und seine Affenvariante SIV zählt. Nur die mutationsbedingte Kombination der beiden Genprodukte bremst den virale Replikationszyklus effizient. (jo)
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