News: Älteste männliche Tonfigur Mitteleuropas
Archäologen haben gestern bei Ausgrabungen auf der Trasse einer Erdgasleitung im sächsischen Landkreis Delitzsch rund 20 Kilometer nördlich von Leipzig eine etwa 7000 Jahre alte männliche Tonfigur entdeckt. Das teilte heute das Landesamt für Archäologie Sachsen mit. Der Fund in der Nähe des Orts Zschernitz ist insofern ungewöhnlich, da bislang bekannte Figürchen aus der Epoche der Bandkeramik (circa 5 500 bis 4 500 v.Chr.) eher einen recht schematisch geformten weiblichen Körper mit ausladenden Brüsten und hervorgehobenem Gesäß besitzen, sodass Archäologen sie als Idole interpretieren, die bei Fruchtbarkeitsriten verehrt wurden.
Das nun gefundene acht Zentimeter große Bruchstück stamme jedoch eindeutig von einer männlichen Figur. Zwar tauchte bereits im Jahr 1897 bei Most in Böhmen ein ähnlicher Fund auf, doch sei dessen Datierung zweifelhaft und in seiner einfachen "Ausstattung" nur als "kümmerlich" zu bezeichnen. Der "Adonis von Zschernitz", der im Originalzustand vermutlich gut 25 Zentimeter maß, stelle mit seiner anatomischen Präzision und Detailtreue alles bisher Bekannte in den Schatten. So sind die männlichen Geschlechtsmerkmale eindeutig ausgebildet und vollständig erhalten. Das Gesäß ist in bandkeramischer Manier mit eingeritzten Linien verziert, wenn auch nicht wie sonst üblich mit Spiralen und Mäanderlinien, sondern mit zwei Reihen hängender Dreiecke. Dabei beschränkt sich die Verzierung auf das Hinterteil, was angesichts der Nacktheit auf eine Bemalung oder Tätowierung deuten könnte.
Weiterhin fällt auf, dass die voneinander getrennten Oberschenkel unterschiedlich dick sind. Von der Rückseite betrachtet, war der Schwerpunkt des leicht nach vorne gebückt stehenden Mannes auf dem rechten Bein, das linke ist leicht nach vorne seitlich gestellt, wodurch der Körper nicht statuarisch, unpersönlich dargestellt, sondern ungewöhnlich lebendig wirkt. Diese anatomische Präzision ist zu jener Zeit eigentlich unüblich gewesen.
Das nun gefundene acht Zentimeter große Bruchstück stamme jedoch eindeutig von einer männlichen Figur. Zwar tauchte bereits im Jahr 1897 bei Most in Böhmen ein ähnlicher Fund auf, doch sei dessen Datierung zweifelhaft und in seiner einfachen "Ausstattung" nur als "kümmerlich" zu bezeichnen. Der "Adonis von Zschernitz", der im Originalzustand vermutlich gut 25 Zentimeter maß, stelle mit seiner anatomischen Präzision und Detailtreue alles bisher Bekannte in den Schatten. So sind die männlichen Geschlechtsmerkmale eindeutig ausgebildet und vollständig erhalten. Das Gesäß ist in bandkeramischer Manier mit eingeritzten Linien verziert, wenn auch nicht wie sonst üblich mit Spiralen und Mäanderlinien, sondern mit zwei Reihen hängender Dreiecke. Dabei beschränkt sich die Verzierung auf das Hinterteil, was angesichts der Nacktheit auf eine Bemalung oder Tätowierung deuten könnte.
Weiterhin fällt auf, dass die voneinander getrennten Oberschenkel unterschiedlich dick sind. Von der Rückseite betrachtet, war der Schwerpunkt des leicht nach vorne gebückt stehenden Mannes auf dem rechten Bein, das linke ist leicht nach vorne seitlich gestellt, wodurch der Körper nicht statuarisch, unpersönlich dargestellt, sondern ungewöhnlich lebendig wirkt. Diese anatomische Präzision ist zu jener Zeit eigentlich unüblich gewesen.
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