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Mexiko: Älteste Pyramidenbestattung in Mittelamerika

Héctor Montaño, Instituto Nacional de Antropología e Historia, Mexiko
Diese kunstvolle Jadekette fanden die Forscher ... | ... in Chiapa de Corzo. Ein Olmeken-Würdenträger, der im Alter von etwa 50 Jahren starb, trug sie.
753 v. Chr. hatte Romulus der Sage nach seine Stadt Rom gegründet. Am anderen Ende der Welt – im südmexikanischen Chiapa de Corzo – errichteten die Olmeken nur 50 Jahre später in einer mächtigen Pyramide ein Grab. Es ist, wie Forscher jetzt feststellten, das älteste seiner Art in Mittelamerika. „Tausend Jahre vor den Pyramidengräbern für Könige in der Maya-Gegend wurden in Chiapa de Corzo bereits Teile der Elite in Pyramiden begraben,“ so das Forscherteam. In den mesoamerikanischen Kulturen dienten die steinernen Monumente nämlich zunächst nur als Tempel – und erst später als letzte Ruhestätte hoher Würdenträger. Der Fund belegt, dass dieser Brauch weit vor dem Zeitpunkt einsetzte, den Geschichtsbücher vertreten.

Dass die in Chiapa de Corzo Bestatteten in der Gesellschaft hoch angesehen waren, erkannten die Forscher unter Leitung des Instituto Nacional de Antroplogía e Historia an ihren Grabbeigaben: Eines der vier Skelette war mit wertvollen Jadeketten geschmückt – eine davon mit mehr als 1000 Perlen. Außerdem trug der Tote einen mit winzigen Perlen besetzten Rock, eine Maske mit Obsidianaugen und Jadeanhänger.

Dieses weibliche Skelett fand das Team aus US- und mexikanischen Forschern ... | ... in einer angrenzenden Grabkammer.
Anhand der Verzierungen schätzen die Forscher das Alter des Grabes auf 2700 Jahre. Sie sind überzeugt, dass hier prominente Olmeken ihre letzte Ruhe fanden. Anhand der Zahnabnutzung stellten die Forscher fest, dass der so geschmückte männliche Tote etwa 50 Jahre alt gewesen sein musste. In derselben Kammer lagen noch zwei weitere Skelette, das eines Kindes von etwa einem Jahr sowie das eines Mannes von etwa zwanzig Jahren – möglicherweise wurden sie dem Toten geopfert. In der anliegenden Grabkammer lagen die sterblichen Überreste einer etwa fünfzigjährigen Frau, deren Mund eine Muschel bedeckte.

Die Kultur der Olmeken erreichte zwischen 1200 und 400 v. Chr. ihren Höhepunkt und hatte ihr Zentrum im Isthmus von Tehuantepec, dort, wo in Mexiko die Entfernung zwischen Karibik und Pazifik am kürzesten ist. Da ihre Eigenbezeichnung verloren ist, nennen Forscher sie heute nach ihrem Siedlungsgebiet: "olmecas" – Bewohner des Kautschuklandes. Berühmt sind die Olmeken vor allem wegen ihrer knapp 20 Tonnen schweren Steinköpfe mit den charakteristischen "baby faces".

Claudia Reinert

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