Ägyptologie: Älteste semitische Inschrift entdeckt?
Eine rätselhafte Grabinschrift der Unas-Pyramide aus dem 24. Jahrhundert vor Christus könnte möglicherweise den ältesten schriftlichen Nachweis einer semitischen Sprache enthalten. Richard Steiner, Experte für Semitische Sprachen von der New Yorker Yeshiva-Universität, identifizierte nun eine bislang unentzifferbare Textpassage als eine im Proto-Kanaanäischen abgefasste Zauberformel. Teile davon lauten in seiner Übersetzung: "Mutter Schlange, Mutter Schlange sagt Spucke-Spucke."
Die Entstehungszeit der Ritualtexte an den Wänden der Grabkammer des Pharao datieren Forscher auf die Jahre 2500 bis 3000 v. Chr., also noch vor den Bau der Pyramide und damit auf einen Zeitabschnitt, aus dem keine zusammenhängenden semitischen Texte bekannt sind. Sowohl die semitischen Sprachen als auch das Ägyptische bilden jeweils eigene Zweige innerhalb der afro-asiatischen Sprachfamilie und sind daher nicht unmittelbar miteinander verwandt, auch wenn sie eine Reihe von Ähnlichkeiten aufweisen. Aus dem Proto-Kanaanäischen entwickelte sich dann später das mittlerweile ausgestorbene Phönizisch und das Hebräische.
Allerdings ist Steiners Analyse nicht unumstritten. Kritiker wie der Ägyptologe Thomas Schneider von der Universität Swansea gehen nach wie vor davon aus, dass die Inschrift in weitgehend unverständlichem Ägyptisch verfasst ist. Seiner Ansicht nach müssten die Ägypter im zweiten bis dritten Jahrtausend vor Christus semitische Laute anders in Hieroglyphen übersetzt haben, als Steiner es voraussetzt. Außerdem ließen sich die verschiedenen Ausdrücke der proto-kanaanäischen Formel keinem einzelnen Dialekt zuordnen oder seien auf der Basis eineinhalb Jahrtausende jüngerer Texte rekonstruiert. (jd)
Zwar hatten Archäologen den in Hieroglyphen geschriebenen Spruch bereits vor über einhundert Jahren entdeckt, aber wie die übrigen Inschriften der Grabkammer in Sakkara als ägyptische Phrase gedeutet. Steiner interpretiert den Text nun als eine Beschwörung der Schlangenmutter, die den Verstorbenen vor Schlangenbissen schützen soll – ein Motiv, das auch in den umgebenden ägyptischen Texten eine Rolle spielt. Es sei gut möglich, dass die Ägypter den Zauberspruch von ihren Handelspartnern im heutigen Libanon und Israel übernahmen.
Die Entstehungszeit der Ritualtexte an den Wänden der Grabkammer des Pharao datieren Forscher auf die Jahre 2500 bis 3000 v. Chr., also noch vor den Bau der Pyramide und damit auf einen Zeitabschnitt, aus dem keine zusammenhängenden semitischen Texte bekannt sind. Sowohl die semitischen Sprachen als auch das Ägyptische bilden jeweils eigene Zweige innerhalb der afro-asiatischen Sprachfamilie und sind daher nicht unmittelbar miteinander verwandt, auch wenn sie eine Reihe von Ähnlichkeiten aufweisen. Aus dem Proto-Kanaanäischen entwickelte sich dann später das mittlerweile ausgestorbene Phönizisch und das Hebräische.
Allerdings ist Steiners Analyse nicht unumstritten. Kritiker wie der Ägyptologe Thomas Schneider von der Universität Swansea gehen nach wie vor davon aus, dass die Inschrift in weitgehend unverständlichem Ägyptisch verfasst ist. Seiner Ansicht nach müssten die Ägypter im zweiten bis dritten Jahrtausend vor Christus semitische Laute anders in Hieroglyphen übersetzt haben, als Steiner es voraussetzt. Außerdem ließen sich die verschiedenen Ausdrücke der proto-kanaanäischen Formel keinem einzelnen Dialekt zuordnen oder seien auf der Basis eineinhalb Jahrtausende jüngerer Texte rekonstruiert. (jd)
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