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Sternevolution: Älteste Sterne erstmals beobachtet?

Astronomen glauben, als Erste einen Vertreter der ältesten Sterngeneration des Universums beobachtet zu haben. Zweifel weckt, dass er aus einer deutlich jüngeren Umgebung zu strahlen scheint.
Galaxie "Cosmic Redshift 7"

Seit Langem versuchen Astronomen, einen echten Blick auf die theoretisch älteste Sterngeneration unseres Universums zu werfen: einen Vertreter der Population III getauften Gruppe von Sternen. Diese sind kurz nach dem Urknall entstanden, als vor allem Wasserstoff und Helium als Baumaterial zur Verfügung standen; schwerere Elemente entstanden erst später durch Kernfusion und Supernovae. Die Population-III-Sterne sollten allerdings extrem weit entfernt und leuchtschwach sein, also nur schwer auszumachen. Nun glauben Beobachter, mit dem Subaru-Teleskop des Mauna Kea dennoch Exemplare von ihnen in einer sehr hellen, weit entfernten Galaxie erspäht zu haben.

Die fraglichen Sterne in der Galaxie COSMOS Redshift 7 sind offenbar nur 800 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden. Dies legt zumindest die typische "primordiale" chemische Signatur ihrer Elemente nahe, in der Metalle völlig fehlen: Zu erkennen sind Spuren ionisierten Heliums, die auf einen sehr heißen Stern hindeuten, während etwa Hinweise auf Kohlenstoff und Sauerstoff fehlen. Problematisch an der Schlussfolgerung, es handele sich um primordiale Sterne, ist allerdings die Lage der Objekte: Aus der Galaxie strahlen ebenso auch Nachbarn, die eindeutig zur metallreicheren zweiten Sterngeneration gehören.

Womöglich, so der Erklärungsversuch der Astronomen, beobachtet man hier spät entwickelte Ursterne, die sich erst nach geraumer Zeit aus einer verzögert zur Sternbildung übergegangenen primordialen Wolke gebildet haben, während in der galaktischen Nachbarschaft schon die zweite Generation entstanden war. Eventuell hat auch erst die Strahlung und Gravitation dieser späteren Sterne dazu geführt, die bis dahin nicht durch Metalle verunreinigte primordiale Materiewolke anzuregen. Um Genaueres zu erfahren, wird die Galaxie nun intensiv weiter beobachtet, versprechen die Forscher. Sollten alternative Ansätze die Beobachtungen dann besser erklären, wäre es den Forschern auch recht: Diese seien womöglich noch spannender als die Sichtung eines Generation-1-Sterns, meint Teammitglied David Sobral gegenüber "Nature News".

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