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Paläontologie: Ältester Nachweis für Hasenvorfahren aus Indien

Fossile Sprunggelenksknochen | 53 Millionen Jahre alte Fußknochen zeigen, dass die Aufspaltung zwischen Pfeifhasen und Hasen einige Millionen Jahre früher erfolgte als bislang vermutet. Die in Gujarat gefundenen Überreste sind nicht nur die ältesten für Hasenartige überhaupt, sie verlagern auch den ersten Nachweis für den indischen Subkontinent um 35 Millionen Jahre zurück – bisher fehlten die Lagomorpha dort in der Fossilienliste des Eozäns.
Nordöstlich von Mumbai (früher Bombay) sind Forscher auf die bislang ältesten Überreste von Hasenartigen gestoßen. Die Vielfalt der 53 Millionen Jahre alte Sprunggelenksknochen lässt vermuten, dass die Aufspaltung der beide heute noch existierenden Familien der Pfeifhasen und Hasen weit früher als gedacht erfolgte.

Kenneth Rose von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und seine Kollegen entdeckten die Sprung- und Fersenbein-Überreste in Tonablagerungen aus dem frühen Eozän im Bundesstaat Gujarat.

Die bisher ältesten Funde stammten aus Zentralasien und wurden dem mittleren Eozän zugeordnet. Zusätzlich zu den morphologischen Daten hatten molekularbiologische Analysen die Aufspaltung in die heutigen Familien der Hasen (Leporidae) und Ochotonidae (Pfeifhasen) daher frühestens im späten Eozän vermuten lassen.

Während eozäne Funde aus China bereits vielfältige Hasenartige belegen, sind entsprechende Nachweise aus Südostasien höchst selten, aus Pakistan, Indien, Thailand und Mynamar fehlten sie sogar ganz – der bislang älteste Überrest aus Indien – ein Backenzahn eines Pfeifhasen – war 35 Millionen Jahre jünger und datiert damit ins Miozän. (af)

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