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Anthropologie: Ältester Westeuropäer

Der Unterkiefer ...
Bei Atapuerca in Nordspanien sind Forscher auf die Überreste des ältesten bisher bekannten Menschen in Westeuropa gestoßen. In der Sima del Elefante-Höhle entdeckten sie neben Tierknochen und Steinwerkzeugen auch einen menschlichen Unterkiefer in dem noch einige Zähne steckten.

Dieser gehörte einem vorläufig als Homo antecessor bezeichneten Menschen. Er lebte nach Angaben von Eudald Carbonell von der Universitat Rovira i Virgili, Spanien, und seinen Kollegen vor rund 1,2 Millionen Jahren – das beweisen radiometrische Messungen, paläomagnetische Analysen der Gesteinsschichten und die Tierknochen. Sie stammen von Säugetieren wie Wiesel und Mäusen. Aber auch Knochen größerer Tiere wie Hasen befanden sich in der Höhle.

Noch heute sind an einigen von ihnen Schnittspuren der scharfen Steingeräte zu erkennen, mit denen das Fleisch vom Knochen gelöst wurde. Insgesamt konnten die Forscher 32 Feuersteinabschläge bergen. Das Material für die 30 bis 75 Millimeter langen Werkzeuge beschaffte sich der Homo antecessor in einem Umkreis von rund zwei Kilometern.

Nach Aussage nach Carbonell belegt der Fund, dass die ersten Menschen schon im Eiszeitalter nach Europa einwanderten. Sie kamen wohl über den Nahen Osten hierher – und zwar im Zuge einer frühen Wanderungswelle aus Afrika. Die scheint durch die rund 1,7 Millionen Jahre alten Funde aus dem georgischen Dmanisi belegt.

Cindy Franke

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