Paläontologie: Ältestes Fossil eines bilateralsymmetrischen Tieres?
Wissenschaftler aus China und den USA glauben, den bisher frühesten Nachweis für bilateralsymmetrische Tiere gefunden zu haben. Die weniger als 200 Mikrometer kleinen Fossilien stammen aus der Doushantuo-Formation in Südwestchina und sind nach Schätzungen der Paläontologen 580 bis 600 Millionen Jahre alt. Die Tiere hätten demnach etwa 50 Millionen Jahre vor der so genannten kambrischen Explosion gelebt, bei der sich in relativ kurzer Zeit die Baupläne der Tierstämme entwickelt haben.
Andere Forscher bleiben jedoch skeptisch. So ist Stefan Bengtson vom Schwedischen Museum für Naturgeschichte in Stockholm nicht davon überzeugt, dass es sich bei den Strukturen tatsächlich um echtes Gewebe handelt.
Insgesamt zehn Exemplare konnten die Wissenschaftler um Jun-Yuan Chen vom Institut für Geologie und Paläontologie in Nanking bergen. Sie zeigen Strukturen, welche die Forscher als Magendarmtrakt und Leibeshöhle deuten. Die Tiere hätten bereits die drei Gewebetypen Ektoderm, Entoderm und Mesoderm ausgebildet und würden zur großen Gruppe der Bilateria gehören, zu der alle mehrzelligen Tierstämme mit Ausnahme der Schwämme und der Nesseltiere zählen. Da die neue Art vermutlich nach einer langen Kälteperiode im Präkambrium aufgetaucht ist, gaben die Wissenschaftler ihr den Namen Vernanimalcula guizhouena – frei übersetzt: "kleines Frühlingstier".
Andere Forscher bleiben jedoch skeptisch. So ist Stefan Bengtson vom Schwedischen Museum für Naturgeschichte in Stockholm nicht davon überzeugt, dass es sich bei den Strukturen tatsächlich um echtes Gewebe handelt.
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