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Saharastaub: Aerosolwolke war dichteste jemals beobachtete

Gigantische Mengen Staub zogen im Juni über den Atlantik. Jetzt ist klar: Es war so viel wie nie zuvor gemessen.
Ein orangefarbener Staubschleier zieht in diesem Satellitenfoto über die Kapverdischen Inseln.

Die Wolke aus Saharastaub, die im Juni die Karibik erreichte, war die dichteste jemals beobachtete derartige Wolke. Das berichtet die ESA anhand von Daten der Satelliten Sentinel-5P und Aeolus. Die liebevoll auf den Namen »Godzilla« getaufte Luftmasse enthielt 60 bis 70 Prozent mehr Staub als normal und war damit die staubigste Luftschicht, die in den bisher 20 Jahren Beobachtung jemals gemessen wurde. Sie entwickelte sich in den ersten Junitagen und war bis Ende des Monats über den Atlantik in die Karibik gezogen, wo sie sich absetzte. Satellitenbilder zeigen eine deutlich sichtbare orangefarbene Fahne, die von der afrikanischen Westküste erst über die Kapverdischen Inseln und schließlich Richtung Kuba driftete.

Die Wolken entstehen jedes Jahr über der Zentralsahara, wenn starke Winde oder Gewitter große Mengen feiner Staubteilchen in die Atmosphäre tragen. Je nachdem wie turbulent die Luft ist und wie viel Feuchtigkeit vorhanden ist, können die feinen Teilchen über Tage oder Wochen in der Luft bleiben. Winde in der oberen Troposphäre wehen die mit Staub beladene Luft nach Westen. Dort verursachen die Staubteilchen besonders farbenprächtige Sonnenuntergänge und Luftverschmutzung, die Menschen mit Atemwegsproblemen Beschwerden bereiten. Der Saharastaub ist aber auch reich an mineralischen Nährstoffen wie Phosphor und war ein bedeutender Nährstofflieferant für die mittel- und südamerikanischen Regenwälder, bevor sie abgeholzt wurden.

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