News: Ätna
Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt, und dennoch macht er selten von sich reden. So wie jetzt. Doch Grund zu ernsthafter Sorge gibt es in aller Regel nicht, denn der größte Vulkan Europas gehört auch zu den harmlosesten der Welt.
Vulkanische Tätigkeit wird ja immer wieder gerne mithilfe der Sektflasche beschrieben. Schüttelt man die Flasche, werden gelöste Gase freigesetzt, die aufgrund ihres größeren Volumens zu einem Druckanstieg führen. Fliegt der Korken heraus, entspannt sich der Druck schlagartig und es kommt zu einer explosionsartigen Entgasung. Bei Festlichkeiten ist deshalb tunlichst darauf zu achten, den Druck in einer Sektflasche möglichst gering zu halten.
Klassisches Beispiel für einen platzenden Sektkorken ist der Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington, der am 18. Mai 1980 nach 120 Jahren Ruhe einen großen Teil seines Gipfels wegsprengte und einen 750 Meter tiefen Krater schuf. Er schleuderte 2,7 Kubikkilometer Gestein in die Umgebung und verwüstete eine Fläche von der Größe Kölns. Um die gleiche Wirkung zu erhalten, hätte man theoretisch auch im Sekundenabstand 27 000 Atombomben des Hiroshima-Typs zünden können.
Zäh oder nicht zäh
Am bedeutsamsten für die Heftigkeit vulkanischer Ausbrüche ist die Viskosität ihrer Magmen – und die ist von der Position des Vulkans und seiner Magmenkammer abhängig. So ist die Zusammensetzung basaltischer Magmen aus dem Erdmantel eine gänzlich andere als die kontinententalen Ursprungs. Je zähflüssiger ein Magma ist, umso dichter verschließt es den Schlot. Der Druck aus der tief liegenden Magmenkammer steigt und steigt, bis es zu einer Entlastung kommt.
Dann ist die in Form gelöster Gase gespeicherte Energie aber so hoch, dass eine katastrophale Explosion geradezu vorprogrammiert ist. Solche Vulkane zeichnen sich durch lange Ruhephasen aus und brechen – wie im Fall des Mount St. Helens – beinahe ohne jede Vorwarnung aus.
Der Grund für die Zähflüssigkeit derlei dacitischer Magmen ist ihr hoher Gehalt an Silicium. Sie entstehen durch Aufschmelzung siliciumreicher Gesteine. Deshalb sind viele Vulkane, die auf kontinentaler Kruste gelegen sind, so gefährlich. Vulkane, deren Magma aus großer Tiefe stammt, nämlich aus dem oberen Erdmantel, sind hingegen meist weniger explosiver Natur.
Der Grund: Sie fördern basaltische Magmen, die vergleichsweise wenig Silicium enthalten und dementsprechend flüssiger sind. Die Vulkane von Hawaii sind dafür beispielhaft – und eben auch der Ätna, dessen Schlote in 70 bis 120 Kilometer Tiefe reichen.
Der Korken sitzt locker
Die Bewohner Siziliens haben also eine Katastrophe vom Ausmaß des Mount St. Helens nicht zu befürchten. Es gibt kaum einen Vulkan auf der Welt, in dessen Nähe es sich besser leben lässt, und von seinen regelmäßigen Ausbrüchen profitiert insbesondere die lokale Tourismusbranche.
Der Preis dafür: Auch die Sizilianer sind vor Erdstößen und Lavawalzen nicht gänzlich geschützt. Doch jedes Rumoren ist ihnen zugleich auch Versicherung, dass der höchste Vulkan Europas keinen explosiven Charakter hat. Denn die tief reichenden Störungen bleiben langfristig offen. Man könnte den Ätna mit einer Flasche Federweißer vergleichen, deren Deckel nur leicht aufgeschraubt ist, um allzu großen Druckanstieg zu verhindern.
Klassisches Beispiel für einen platzenden Sektkorken ist der Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington, der am 18. Mai 1980 nach 120 Jahren Ruhe einen großen Teil seines Gipfels wegsprengte und einen 750 Meter tiefen Krater schuf. Er schleuderte 2,7 Kubikkilometer Gestein in die Umgebung und verwüstete eine Fläche von der Größe Kölns. Um die gleiche Wirkung zu erhalten, hätte man theoretisch auch im Sekundenabstand 27 000 Atombomben des Hiroshima-Typs zünden können.
Zäh oder nicht zäh
Am bedeutsamsten für die Heftigkeit vulkanischer Ausbrüche ist die Viskosität ihrer Magmen – und die ist von der Position des Vulkans und seiner Magmenkammer abhängig. So ist die Zusammensetzung basaltischer Magmen aus dem Erdmantel eine gänzlich andere als die kontinententalen Ursprungs. Je zähflüssiger ein Magma ist, umso dichter verschließt es den Schlot. Der Druck aus der tief liegenden Magmenkammer steigt und steigt, bis es zu einer Entlastung kommt.
Dann ist die in Form gelöster Gase gespeicherte Energie aber so hoch, dass eine katastrophale Explosion geradezu vorprogrammiert ist. Solche Vulkane zeichnen sich durch lange Ruhephasen aus und brechen – wie im Fall des Mount St. Helens – beinahe ohne jede Vorwarnung aus.
Der Grund für die Zähflüssigkeit derlei dacitischer Magmen ist ihr hoher Gehalt an Silicium. Sie entstehen durch Aufschmelzung siliciumreicher Gesteine. Deshalb sind viele Vulkane, die auf kontinentaler Kruste gelegen sind, so gefährlich. Vulkane, deren Magma aus großer Tiefe stammt, nämlich aus dem oberen Erdmantel, sind hingegen meist weniger explosiver Natur.
Der Grund: Sie fördern basaltische Magmen, die vergleichsweise wenig Silicium enthalten und dementsprechend flüssiger sind. Die Vulkane von Hawaii sind dafür beispielhaft – und eben auch der Ätna, dessen Schlote in 70 bis 120 Kilometer Tiefe reichen.
Der Korken sitzt locker
Die Bewohner Siziliens haben also eine Katastrophe vom Ausmaß des Mount St. Helens nicht zu befürchten. Es gibt kaum einen Vulkan auf der Welt, in dessen Nähe es sich besser leben lässt, und von seinen regelmäßigen Ausbrüchen profitiert insbesondere die lokale Tourismusbranche.
Der Preis dafür: Auch die Sizilianer sind vor Erdstößen und Lavawalzen nicht gänzlich geschützt. Doch jedes Rumoren ist ihnen zugleich auch Versicherung, dass der höchste Vulkan Europas keinen explosiven Charakter hat. Denn die tief reichenden Störungen bleiben langfristig offen. Man könnte den Ätna mit einer Flasche Federweißer vergleichen, deren Deckel nur leicht aufgeschraubt ist, um allzu großen Druckanstieg zu verhindern.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.